Als nächstes installierte ich Windows95 auf meinem Büro-Rechner. Es zerstörte meinen LILO-MBR, aber ließ meine Linux-Partitionen unverändert. Da es lange dauert einen Kernel von der Diskette zu booten, installierte ich mir LILO auf einer Diskette, um damit den Kernel von IDE zu booten.
Ich erstellte die LILO-Diskette wie folgt:
fdformat /dev/fd0H1440 # formatiere eine neue Diskette
mkfs -t minix /dev/fd0 1440 # erstelle ein minix Dateisystem
mount /dev/fd0 /mnt # mounte Disk unter Standard Mount-Verzeichnis
cp -p /boot/chain.b /mnt # Kopiere den chain loader
lilo -C /etc/lilo.flop # installiere LILO und map auf Diskette
umount /mnt
Bitte beachten: die Diskette muß gemountet sein, wenn der Installierer gestartet wird, damit Lilo sein map-File richtig schreiben kann.
Diese Datei nannte ich /etc/lilo.flop
und sie stimmt mit der letzten fast überein:
# Erstelle Diskette, die den Kernel von HD bootet
boot = /dev/fd0
map = /mnt/lilo-map
delay = 100
ramdisk = 0
timeout = 100
prompt
disk = /dev/hda # 1 GB IDE, BIOS sieht nur die ersten 500MB
bios=0x80
sectors = 63
heads = 16
cylinders = 2100
image = /vmlinuz
append = "hd=2100,16,63"
root = /dev/hda2
label = linux
read-only
vga = extended
other = /dev/hda1
label = msdos
table = /dev/hda
loader = /mnt/chain.b
Schließlich brauchte ich noch MS-DOS 6.2 auf meinem Büro-Rechner; allerdings
wollte ich nicht die erste Platte anrühren. Ich kaufte mir einen
SCSI-Controller und eine SCSI-Platte, erstellte darauf mit dem Linux mkdosfs
ein MS-DOS Dateisystem, das Windows-95 als »D:« sieht.
Natürlich bootet MSDOS nicht von »D:«, das ist aber mit LILO kein Problem.
Ich fügte folgendes zu der lilo.conf
aus Beispiel 2:
other = /dev/sda1
label = d6.2
table = /dev/sda
loader = /boot/any_d.b
Mit dieser Ergänzung läuft MS-DOS 6.2. MS-DOS glaubt, es befindet sich auf »C:«
und Windows-95 ist auf »D:«.