Das System in meinem Büro hat eine 1GB IDE-Platte. Das BIOS erkennt
nur die ersten 504MB dieser IDE-Platte (1MB bedeutet 2**10 bytes, nicht
10**6 bytes). Deswegen habe ich MS-DOS auf einer 350MB Partition
/dev/hda1
und meine Linux Root-Partition auf einer 120MB Partition
/dev/hda2
.
MS-DOS war nicht in der Lage, sich auf der neuen Platte selbst zu installieren. Novell DOS 7 hatte die gleichen Probleme. Glücklicherweise vergaß »Options by IBM« die »OnTrack« Diskette dem Packet mit der Platte beizulegen. Die Platte sollte mit dem »OnTrack Disk Manager« Programm ausgeliefert werden, die für ein Nur-DOS-System, soviel ich weiß, auch benutzt werden muß.
Ich erstellte aber eine Partitionstabelle mit fdisk von Linux. MS-DOS 6.2
verweigerte aber die Installation auf /dev/hda1
. Die Fehlermeldung
lautete ungefähr so: »Diese Version von MS-DOS ist für Neu-Installationen.
Ihr Computer hat aber schon ein MS-DOS installiert, deshalb benötigen Sie
eine Upgrade-Version von Ihrem Händler.«
Dabei war die Platte aber brandneu.
So ein Blödsinn! Ich startete also das Linux fdisk erneut und löschte Partition 1 aus der Tabelle. Das stellte MS-DOS 6.2 zufrieden. Es kreierte anschließend die exakt gleiche Partition 1, welche ich gerade gelöschte hatte und konnte sich darauf installieren. MS-DOS 6.2 schrieb zwar seinen Master Boot Record auf die Platte, aber konnte trotzdem nicht starten.
Glücklicherweise hatte ich noch einen Slackware Kernel auf einer Diskette,
welche von dem Slackware Installationsprogramm setup
erstellt wurde. Mit
diesem Kernel bootete ich dann Linux und überschrieb den defekten MBR von
MS-DOS mit LILO. Das funktionierte endlich. Hier ist die
/etc/lilo.conf
Datei, die ich benutzte:
boot = /dev/hda
map = /lilo-map
delay = 100
ramdisk = 0 # schaltet ramdisk im Slackware Kernel aus
timeout = 100
prompt
disk = /dev/hda # BIOS sieht nur die ersten 500 MB.
bios = 0x80 # gibt an, daß die erste IDE-Platte benutzt wird
sectors = 63 # die Geometriedaten aus der HD Dokumentation
heads = 16
cylinders = 2100
image = /vmlinuz
append = "hd=2100,16,63"
root = /dev/hda2
label = linux
read-only
vga = extended
other = /dev/hda1
label = msdos
table = /dev/hda
loader = /boot/chain.b
Danach installierte ich diese Partitionen und überprüfte, daß die Partition
mit dem zImage, boot.b, map, chain.b und den message Files, ein
MSDOS-Dateisystem benutzen konnte, wenn dieses nicht mit »Stacker« oder
»Doublespace« behandelt war. So konnte ich dann DOS von der 500MB
Partition /dev/hda1
booten.
Ich habe auch gelernt, daß »OnTrack« eine um ein paar Bytes versetzte Partitionstabelle geschrieben hätte. Es ist zwar möglich den Linux IDE Treiber zu ändern, damit er diese erkennt, aber die Installation wäre unmöglich mit dem kompilierten Slackware Kernel. Schließlich erhielt ich doch noch die »OnTrack« Diskette. Ich rief OnTracks Technischen Support an, welcher mir erzählte, daß Linux fehlerhaft sei, da es nicht das BIOS benutzt. Ich habe ihre Diskette dann verschenkt.