Festplattenpartitionen bilden einen grundlegenden Bestandteil der PC-Welt, und das nicht erst seit gestern. Da jedoch viele Computer mit vorinstalliertem Betriebssystem gekauft werden, wissen relativ wenige Benutzer, wie Partitionen wirklich funktionieren. In diesem Kapitel wollen wir die Funktionsweise von Festplattenpartitionen erklären, damit Ihnen die Red Hat Linux Installation so leicht wie möglich fällt.
Wenn Sie mit Festplattenpartitionen bereits vertraut sind, fahren Sie fort mit Abschnitt namens Verfügbarmachen von Festplattenspeicher für Red Hat Linux. Hier erfahren Sie, wie Sie als Vorbereitung für eine Red Hat Linux Installation Festplattenspeicher freigeben. In diesem Abschnitt werden auch verwandte Themen wie das von Linux-Systemen verwendete Namensschema für Partitionen oder die gemeinsame Nutzung von Festplattenspeicher mit anderen Betriebssystemen behandelt.
Festplatten haben eine sehr einfache Funktion - sie speichern Daten und rufen sie auf Befehl wieder ab.
Das Thema Festplattenpartitionierung erfordert auch, dass man sich etwas mit der zugrunde liegenden Hardware auskennt. Leider kann man sich dabei leicht in Einzelheiten verlieren. Lassen Sie uns daher eine vereinfachte Darstellung einer Festplatte betrachten, um zu verstehen, was "unter der Oberfläche" vor sich geht. Abbildung B-1 zeigt eine neue, unbenutzte Festplatte.
Es ist nicht gerade viel zu sehen, aber für eine einfache Erklärung von Festplatten reicht es aus. Angenommen, wir möchten Daten auf diesem Laufwerk speichern. So wie die Festplatte im Moment aussieht, kann das nicht funktionieren. Wir müssen zuerst noch etwas tun…
Die Erfahreneren unter den Lesern haben es wahrscheinlich gleich erraten. Wir müssen die Festplatte zuerst formatieren. Beim Formatieren (im Linux-Sprachgebrauch auch als "Erstellen eines Dateisystems" bezeichnet) werden Informationen auf die Festplatte geschrieben, die Ordnung in den leeren Speicherplatz einer unformatierten Festplatte bringen.
Wie Abbildung B-2 andeutet, erfordert die von einem Dateisystem hergestellte Ordnung einige Zugeständnisse:
Ein kleiner Prozentsatz des Platzes auf der Festplatte wird zum Speichern von dateisystembezogenen Daten verwendet (Overhead).
Ein Dateisystem teilt den verbleibenden Platz in kleine Segmente gleicher Größe ein. In der Linux-Welt werden diese Segmente als Blöcke bezeichnet. [1]
In Anbetracht der Tatsache, dass Dateisysteme Verzeichnisse und Dateien erst möglich machen, fallen diese kleinen Abweichungen nicht allzu sehr ins Gewicht.
Es gibt übrigens nicht nur ein einziges, universelles Dateisystem. Wie Abbildung B-3 zeigt, gibt es verschiedene Dateisysteme für Festplatten. Wie Sie sich vorstellen können, sind verschiedene Dateisysteme oftmals untereinander nicht kompatibel, d.h. ein Betriebssystem, das ein Dateisystem unterstützt (oder mehrere verwandte Dateisystemtypen), unterstützt ein anderes Dateisystem möglicherweise nicht. Die letzte Aussage gilt jedoch nicht immer. Red Hat Linux unterstützt z.B. eine Vielzahl von Dateisystemen (darunter viele Dateisysteme anderer Betriebssysteme). Das erleichtert den Datenaustausch.
Natürlich ist das Schreiben eines Dateisystems auf die Festplatte nur der Anfang. Ziel ist es, Daten zu speichern und abzurufen. Schauen wir uns die Festplatte an, nachdem einige Daten darauf geschrieben worden sind.
Wie Abbildung B-4 zeigt, enthalten jetzt 14 der zuvor leeren Blöcke Daten. Wir können keine Aussage darüber machen, wie viele Dateien auf der Festplatte gespeichert sind. Es kann nur eine sein, es können aber auch 14 sein, denn alle Dateien verwenden mindestens einen Block. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die verwendeten Blöcke nicht unmittelbar hintereinander liegen müssen. Verwendete und nicht verwendete Blöcke können auf der Festplatte verstreut sein. Dies wird als Fragmentierung bezeichnet. Die Fragmentierung muss bei der Änderung der Größe einer Partition berücksichtigt werden.
Wie die meisten Technologien im Computerbereich wurden auch Festplatten ständig weiter entwickelt. Insbesondere in einer Hinsicht - sie wurden immer größer. Nicht was ihre Abmessungen betrifft, sondern ihre Kapazität. Das führte zu Änderungen beim Einsatz von Festplatten.
Als die Kapazitäten der Festplatten immer größer wurden, fragte sich so mancher, ob es wirklich sinnvoll ist, mit so einem großen Festplattenspeicher in einem Stück zu arbeiten. Dieser Gedanke war sowohl in organisatorischen als auch in technischen Fragen begründet. Was die Organisation angeht, so schien es, dass ab einer bestimmten Größe der zusätzliche Speicherplatz größerer Festplatten nur noch für mehr Unordnung sorgte. Rein technisch gesehen waren manche Dateisysteme für die Unterstützung größerer Festplatten einfach nicht ausgelegt. Manche Dateisysteme unterstützten zwar größere Festplatten, aber ein übermäßiger Verwaltungsaufwand war die Folge.
Die Lösung des Problems war, die Festplatten in Partitionen aufzuteilen. Auf jede Partition kann wie auf eine separate Festplatte zugegriffen werden. Dies wird durch das Hinzufügen von Partitionstabellen ermöglicht.
Bitte beachten | |
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In den Abbildungen dieses Kapitels wird die Partitionstabelle getrennt von der eigentlichen Festplatte dargestellt. Das ist nicht ganz richtig. In Wirklichkeit wird die Partitionstabelle ganz am Anfang der Festplatte gespeichert (vor dem Dateisystem und den Benutzerdaten). Nur der Übersicht wegen wurde für unsere Abbildungen die getrennte Darstellung gewählt. |
Wie Abbildung B-5 zeigt, ist die Partitionstabelle in vier Abschnitte eingeteilt. Jeder Abschnitt kann die für die Definition einer Partition notwendigen Informationen aufnehmen, d.h. die Partitionstabelle kann nicht mehr als vier Partitionen definieren.
Jeder Eintrag in der Partitionstabelle enthält mehrere wichtige Angaben über die Partition:
Die Punkte auf der Festplatte, wo die Partition beginnt und endet.
Ob die Partition "aktiv" ist.
Den Partitionstyp.
Wir wollen uns die Angaben zur Partition etwas näher anschauen. Die Start- und Endpunkte definieren die Größe und Lage der Partition auf der Festplatte. Der "aktiv"-Flag wird von Bootloadern einiger Betriebssysteme verwendet, d.h. es wird das Betriebssystem von der Partition gestartet, das als "aktiv" markiert ist.
Die Angabe des Partitionstyps kann etwas verwirren. Der Typ besteht aus einer Zahl, die die beabsichtigte Verwendung der Partition angibt. Wenn diese Angabe etwas verschwommen wirkt, so ist das darin begründet, dass nicht exakt festgelegt ist, was ein Partitionstyp eigentlich ist. Manche Betriebssysteme kennzeichnen mit dem Partitionstyp, dass es sich um einen speziellen Dateisystemtyp handelt, dass die Partition mit einem bestimmten Betriebssystem verknüpft ist, dass die Partition ein startfähiges Betriebssystem enthält, oder eine Kombination aus diesen drei Punkten.
Tabelle B-1 enthält eine Liste mit einigen weitverbreiteten (sowie weniger bekannten) Partitionstypen einschließlich ihrer Zahlenwerte.
Tabelle B-1 Partitionstypen
Partitionstyp | Wert | Partitionstyp | Wert |
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leer | 00 | Novell Netware 386 | 65 |
DOS 12-bit FAT | 01 | PIC/IX | 75 |
XENIX root | 02 | Old MINIX | 80 |
XENIX usr | 03 | Linux/MINUX | 81 |
DOS 16-bit <=32M | 04 | Linux swap | 82 |
Extended | 05 | Linux native | 83 |
DOS 16-bit >=32 | 06 | Linux extended | 85 |
OS/2 HPFS | 07 | Amoeba | 93 |
AIX | 08 | Amoeba BBT | 94 |
AIX bootable | 09 | BSD/386 | a5 |
OS/2 Boot Manager | 0a | OpenBSD | a6 |
Win95 FAT32 | 0b | NEXTSTEP | a7 |
Win95 FAT32 (LBA) | 0c | BSDI fs | b7 |
Win95 FAT16 (LBA) | 0e | BSDI swap | b8 |
Win95 Extended (LBA) | 0f | Syrinx | c7 |
Venix 80286 | 40 | CP/M | db |
Novell | 51 | DOS access | e1 |
Microport | 52 | DOS R/O | e3 |
GNU HURD | 63 | DOS secondary | f2 |
Novell Netware 286 | 64 | BBT | ff |
Sie fragen sich jetzt vielleicht, wie diese zusätzlichen komplexen Zusammenhänge üblicherweise in der Praxis aussehen. Abbildung B-6 zeigt ein Beispiel.
In vielen Fällen gibt es nur eine einzige Partition für die ganze Festplatte (also im Grunde so wie früher, als es noch keine Partitionen gab). Die Partitionstabelle enthält nur einen Eintrag, der auf den Anfang der Partition zeigt.
Wir haben für diese Partition den Typ "DOS" gewählt. Wie Sie aus Tabelle B-1 entnehmen können, ist diese Darstellungsweise etwas vereinfacht, aber für unsere Betrachtung ausreichend. Dies ist eine typische Partitionsvariante, wie sie bei den meisten neu gekauften Computern mit vorinstalliertem Windows zu finden ist.
Mit der Zeit wurde natürlich klar, dass vier Partitionen nicht ausreichen. Mit zunehmender Kapazität der Festplatten wuchs die Wahrscheinlichkeit, dass vier Partitionen in üblicher Größe konfiguriert werden konnten und immer noch Platz auf der Festplatte frei war. Es musste ein Weg gefunden werden, mehr Partitionen zu erstellen.
Hier kommt die erweiterte Partition ins Spiel. Vielleicht ist Ihnen in Tabelle B-1 aufgefallen, dass es einen Partitionstyp "Extended" (Erweitert) gibt. Genau dieser Partitionstyp wird für erweiterte Partitionen verwendet. Das funktioniert so:
Wenn eine Partition erstellt und als Typ "Extended" (Erweitert) eingestellt wird, wird eine erweiterte Partitionstabelle angelegt. Die erweiterte Partition ist im Prinzip eine Festplatte innerhalb der Festplatte - sie verfügt über eine Partitionstabelle, die auf eine oder mehrere Partitionen zeigt (jetzt logische Partitionen genannt, im Gegensatz zu den vier primären Partitionen), die vollständig innerhalb der erweiterten Partition liegen. Abbildung B-7 zeigt eine Festplatte mit einer primären Partition und einer erweiterten Partition, die zwei logische Partitionen enthält (neben einer geringen Menge von nicht partitioniertem Speicherplatz).
Wie in der Abbildung zu sehen ist, unterscheiden sich primäre und logische Partitionen - es kann nur vier primäre Partitionen geben, aber die Anzahl der logischen Partitionen ist nicht begrenzt. (In der Praxis sollten jedoch nicht mehr als 12 logische Laufwerke auf einer Festplatte angelegt werden.)
Nachdem Partitionen im Allgemeinen besprochen wurden, soll betrachtet werden, wie diese Kenntnisse für die Installation von Red Hat Linux genutzt werden können.
Sie können beim Versuch, die Festplatte neu zu partitionieren, drei mögliche Szenarien vorfinden:
Nicht partitionierter freier Festplattenspeicher ist verfügbar.
Eine unbenutzte Partition ist verfügbar.
Auf einer aktiv genutzten Partition ist noch freier Festplattenspeicher verfügbar.
Sehen wir uns die Szenarien der Reihr nach an.
Bitte beachten | |
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Die Abbildungen in diesem Abschnitt wurden der Klarheit wegen vereinfacht und geben nicht die genaue Partitionsaufteilung wieder, die Sie bei der tatsächlichen Installation von Red Hat Linux vorfinden. |
In diesem Fall belegen die bereits definierten Partitionen nicht die gesamte Festplatte, so dass noch nicht zugewiesener Speicher vorhanden ist, der nicht Teil einer definierten Partition ist. Abbildung B-8 zeigt, wie dies aussehen könnte.
Genau genommen fällt eine nicht verwendete Festplatte ebenfalls in diese Kategorie. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der gesamte Festplattenspeicher nicht Teil einer definierten Partition ist.
Auf jeden Fall können Sie einfach die notwendigen Partitionen auf dem unbenutzten Festplattenspeicher erstellen. Leider ist es sehr unwahrscheinlich, dass Sie dieses sehr einfache Szenario vorfinden (es sei denn, Sie haben extra für Red Hat Linux eine neue Festplatte gekauft). Die meisten vorinstallierten Betriebssysteme sind so konfiguriert, dass sie den gesamtem Festplattenspeicher beanspruchen (siehe Abschnitt namens Freier Festplattenspeicher auf einer aktiven Partition.
Weiter geht's mit einer etwas alltäglicheren Situation.
In diesem Fall sind möglicherweise eine oder mehrere Partitionen vorhanden, die nicht mehr gebraucht werden. Vielleicht haben Sie vorher ein anderes Betriebssystem ausprobiert, und Sie benötigen die diesem System zugewiesenen Partitionen nicht mehr. Abbildung B-9 zeigt eine solche Situation.
Wenn diese Situation vorliegt, können Sie den Platz verwenden, der der nicht benutzten Partition zugewiesen ist. Sie müssen zunächst die Partition löschen und stattdessen dann die geeignete(n) Linux-Partition(en) erstellen. Entweder löschen Sie die Partition mit dem DOS-Befehl fdisk, oder Sie benutzen dazu die während einer benutzerdefinierten Installation angebotene Option.
Diese Situation kommt am häufigsten vor. Leider ist sie auch die schwierigste. Selbst wenn genügend freier Festplattenspeicher vorhanden ist, besteht das Hauptproblem darin, dass dieser bereits einer Partition zugewiesen ist, die genutzt wird. Wenn Sie einen Computer mit vorinstallierter Software kaufen, befindet sich auf der Festplatte sehr wahrscheinlich eine große Partition, in der das Betriebssystem und alle Dateien enthalten sind.
Sofern Sie keine neue Festplatte in das System einbauen, stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung:
Im Wesentlichen löschen Sie eine große Partition und erstellen mehrere kleinere. Wie Sie sich möglicherweise vorstellen können, werden dabei alle Daten, die in der ursprünglichen Partition vorhanden sind, zerstört. Das bedeutet, dass zuvor eine komplette Sicherungskopie erstellt werden muss. Erstellen Sie zur Sicherheit zwei Sicherungskopien, führen Sie eine Prüfung auf Übereinstimmung durch (falls Ihre Backup-Software über eine CRC-Prüfung verfügt), und prüfen Sie zunächst, ob sich die Daten von der Sicherungskopie lesen lassen, bevor Sie die Partition löschen.
Achtung | |
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Wenn auf dieser Partition ein Betriebssystem installiert war, beachten Sie bitte auch, dass dieses später ebenfalls erneut installiert werden muss. Bedenken Sie, dass bei einigen Computern mit vorinstallierten Betriebssystemen keine CD-ROM Medien für das erneute Installieren des originalen Betriebssystems vorhanden sind. Sie sollten feststellen, ob das für Ihr System zutrifft, bevor Sie Ihre Originalpartition und das entsprechende Betriebssystem zerstören. |
Nach dem Erstellen einer kleineren Partition für die vorhandene Software können Sie alle Programme neu installieren, die Daten wiederherstellen und die Installation von Red Hat Linux fortsetzen. Abbildung B-10 zeigt diesen Vorgang.
Achtung | |
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Wie aus Abbildung B-10 ersichtlich ist, gehen alle in der ursprünglichen Partition vorhandenen Daten ohne ordnungsgemäßes Backup verloren! |
Dabei wird ein Programm ausgeführt, das scheinbar Unmögliches vollbringt: es verkleinert eine große Partition, ohne dass dabei Dateien verloren gehen, die in dieser Partition gespeichert sind. Diese Methode hat sich für viele als zuverlässig und fehlerfrei erwiesen. Für das Festplattenmanagement sind verschiedene Software-Produkte erhältlich. Erkundigen Sie sich bitte danach, und finden Sie das für Ihre Situation geeignete Programm heraus.
Auch wenn der Neupartitionierungsvorgang ohne Datenverlust ziemlich geradlinig verläuft, setzt er sich doch aus einigen Teilschritten zusammen:
Komprimieren vorhandener Daten
Ändern der Partitionsgröße
Erstellen neuer Partition(en)
Betrachten wir die einzelnen Schritte einmal näher.
Wie Abbildung B-11 zeigt, besteht der erste Schritt darin, die Daten in der vorhandenen Partition zu komprimieren. Auf diese Weise werden die Daten neu angeordnet, so dass der verfügbare freie Festplattenspeicher am "Ende" der Partition maximale Größe erreicht.
Dieser Schritt ist entscheidend. Wenn er ausgelassen wird, kann die Position der Daten verhindern, dass die Partition auf die gewünschte Größe gebracht werden kann. Beachten Sie auch, dass, aus welchen Gründen auch immer, manche Daten nicht verschoben werden können. Wenn dies der Fall ist (und dadurch die Größe der neuen Partition(en) eingeschränkt wird), müssen Sie möglicherweise die Festplatte mit Datenverlust neu partitionieren.
Abbildung B-12 zeigt den tatsächlichen Größenänderungsvorgang. Während das Ergebnis der Größenänderung je nach verwendeter Software variiert, wird in den meisten Fällen der freigegebene Platz zum Erstellen einer nicht formatierten Partition des gleichen Typs wie die ursprüngliche Partition verwendet.
Wichtig ist, dass Sie verstehen, was die Größenänderungs-Software mit dem freigegebenen Platz macht, damit Sie die geeigneten Schritte durchführen können. In dem dargestellten Fall wäre es das Beste, die neue DOS-Partition zu löschen und (eine) geeignete Linux-Partition(en) zu erstellen.
Nach dem vorherigen Schritt kann es notwendig sein, neue Partitionen zu erstellen. Wenn die Größenänderungs-Software Linux nicht berücksichtigt, müssen Sie wahrscheinlich die Partition, die während der Größenänderung erstellt wurde, löschen. Abbildung B-13 zeigt diesen Vorgang.
Bitte beachten | |
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Die folgenden Informationen gelten nur für Intel-basierte Computer. |
Um Red Hat Linux Kunden die Arbeit zu erleichtern, bieten wir das DOS-Dienstprogramm fips an. Dieses frei verfügbare Programm kann die Größe von FAT (File Allocation Table)-Partitionen ändern. Sie finden es auf der Red Hat Linux/x86 CD-ROM im Verzeichnis dosutils .
Warnung | |
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Viele haben fips bereits erfolgreich zum Neupartitionieren von Festplatten verwendet. Wegen der Art der von fips ausgeführten Vorgänge und der Vielfalt der Hardware- und Software-Konfigurationen, unter denen das Programm laufen muss, kann Red Hat nicht garantieren, dass fips auf Ihrem System korrekt arbeitet. Deshalb gibt es für fips keinerlei Installationsunterstützung. Sie benutzen das Programm auf eigenes Risiko. |
Wenn Sie sich trotzdem entschließen, Ihre Festplatte mit fips neu zu partitionieren, müssen Sie unbedingt zwei Dinge beachten:
Erstellen Sie ein Backup - Erstellen Sie zwei Kopien von allen wichtigen Daten auf Ihrem Computer. Diese Kopien sollten auf Wechseldatenträgern (z.B. Band oder Disketten) gespeichert werden. Überprüfen Sie, ob die Datenträger lesbar sind, bevor Sie fortfahren.
Lesen Sie die Dokumentation - Lesen Sie bitte die Dokumentation zu fips, die sich auf der Red Hat Linux/x86 CD 1 im Unterverzeichnis /dosutils/fipsdocs befindet.
Sollten Sie sich dazu entschließen, fips zu verwenden, beachten Sie bitte, dass nach der Ausführung von fips zwei Partitionen vorhanden sind: eine mit einer geänderten Größe und eine, die von fips auf dem verfügbar gemachten Festplattenspeicher erstellt wurde. Wenn Sie diesen Platz für die Installation von Red Hat Linux verwenden möchten, müssen Sie die neu erstellte Partition löschen. Verwenden Sie dazu fdisk unter dem aktuellen Betriebssystem, oder nutzen Sie die entsprechende Option beim Einrichten von Partitionen während einer benutzerdefinierten Installation.
Linux bezeichnet Festplattenpartitionen unter Verwendung einer Kombination aus Buchstaben und Ziffern. Wenn Sie gewöhnt sind, Festplatten und deren Partitionen als "C-Laufwerk" usw. zu bezeichnen, kann dies verwirrend für Sie sein. In der DOS/Windows-Welt werden Partitionen folgendermaßen benannt:
Jeder Partitionstyp wird überprüft, um festzustellen, ob er von DOS/Windows gelesen werden kann.
Wenn der Partitionstyp kompatibel ist, erhält er einen "Laufwerksbuchstaben". Der erste Laufwerksbuchstabe lautet stets "C".
Der Laufwerksbuchstabe kann dann dazu verwendet werden, um auf diese Partition sowie das Dateisystem, das in dieser Partition enthalten ist, zu verweisen.
Red Hat Linux arbeitet mit einem flexibleren Namensschema, das mehr Informationen enthält als das von anderen Betriebssystemen. Das Namensschema ist dateiorientiert, mit Dateinamen der Form:
/dev/xxyN |
So entschlüsseln Sie das Namensschema füe Partitionen:
Diese Zeichenkette ist der Name des Verzeichnisses, in dem alle Gerätedateien abgelegt sind. Da sich Partitionen auf Festplatten befinden und Festplatten Geräte sind, befinden sich die Dateien für alle möglichen Partitionen in /dev/.
Die ersten beiden Buchstaben des Partitionsnamens kennzeichnen den Typ des Geräts, auf dem sich die Partition befindet. Sie sehen normalerweise hd (für IDE-Laufwerke) oder sd (für SCSI-Laufwerke).
Dieser Buchstabe kennzeichnet, auf welchem Gerät sich die Partition befindet. Zum Beispiel /dev/hda (auf der ersten IDE-Festplatte) oder /dev/sdb (auf dem zweiten SCSI-Laufwerk).
Die Endziffer kennzeichnet die Partition. Die ersten vier (primären oder erweiterten) Partitionen sind von 1 bis 4 durchnummeriert. Logische Partitionen beginnen bei 5. Beispielsweise ist /dev/hda3 die dritte primäre oder erweiterte Partition auf der ersten IDE-Festplatte. /dev/sdb6 ist die zweite logische Partition auf der zweiten SCSI-Festplatte.
Bitte beachten | |
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Kein Teil dieser Namenskonvention basiert auf dem Partitionstyp. Im Gegensatz zu DOS/Windows können unter Red Hat Linux alle Partitionen erkannt werden. Das heißt nicht, dass Red Hat Linux auf die Daten aller Partitionstypen zugreifen kann. Aber in vielen Fällen ist es möglich, auf Daten zuzugreifen, die sich in einer Partition befinden, die von einem anderen Betriebssystem verwendet wird. |
Behalten Sie diese Informationen im Hinterkopf. Sie erleichtern das Verständnis, wenn Sie die für Red Hat Linux erforderlichen Partitionen einrichten.
Wenn Ihre Red Hat Linux Partitionen eine Festplatte mit von anderen Betriebssystemen verwendeten Partitionen gemeinsam nutzen, gibt es in der Regel keine Schwierigkeiten. Es gibt jedoch bestimmte Kombinationen aus Linux und anderen Betriebssystemen, die zusätzliche Sorgfalt erfordern. Informationen zum Erstellen von Festplattenpartitionen, die mit anderen Betriebssystemen kompatibel sind, finden Sie in mehreren HOWTOs und Mini-HOWTOs, die auf der Red Hat Linux CD-ROM in den Verzeichnissen doc/HOWTO und doc/HOWTO/mini zu finden sind. Insbesondere sind die Mini-HOWTOs, deren Namen mit Linux+ beginnen, recht hilfreich.
Note | |
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Wenn Red Hat Linux/x86 zusammen mit OS/2 auf Ihrem Computer verwendet werden soll, müssen Sie die Festplattenpartitionen mit der Partitionierungs-Software von OS/2 erstellen - sonst erkennt OS/2 möglicherweise die Partitionen nicht. Während der Installation erstellen Sie keine neuen Partitionen, sondern Sie stellen die richtigen Partitionstypen für Ihre Linux- Partitionen mit Hilfe von Linux fdisk ein. |
Was Linux-Anfänger immer wieder verwirrt, ist die Tatsache, wie Partitionen vom Betriebssystem Linux verwendet werden und wie der Zugriff darauf erfolgt. Unter DOS/Windows ist das relativ einfach: Wenn mehr als eine Partition vorhanden ist, erhält jede Partition ihren eigenen "Laufwerksbuchstaben". Mit diesem Laufwerksbuchstaben können Sie dann Dateien und Verzeichnisse auf einer bestimmten Partition ansprechen.
Red Hat Linux geht völlig anders mit Partitionen - und Plattenspeicher im Allgemeinen - um. Der Hauptunterschied besteht darin, dass jede Partition dazu verwendet wird, einen Teilbereich des Speichers zu bilden, der für die Aufnahme einer Gruppe von Dateien und Verzeichnissen benötigt wird. Dies geschieht durch Zuordnung einer Partition zu einem Verzeichnis mit Hilfe eines Prozesses, der als Mounten bezeichnet wird. Durch das Mounten einer Partition wird deren Speicher über das angegebene Verzeichnis (bekannt als Mount-Point) verfügbar.
Wenn zum Beispiel die Partition /dev/hda5 in /usr eingebunden (gemountet) wird, bedeutet das, dass alle Dateien und Verzeichnisse unter /usr physisch in /dev/hda5 abgelegt sind. So wäre die Datei /usr/share/doc/FAQ/txt/Linux-FAQ in /dev/hda5 gespeichert, nicht jedoch die Datei /etc/X11/gdm/Sessions/GNOME.
Setzen wir das Beispiel fort: Es wäre auch möglich, dass ein oder mehrere Verzeichnisse unter /usr Mount-Points für andere Partitionen sind. Beispielsweise könnte eine Partition (z.B. /dev/hda7) in /usr/local eingebunden werden. Das bedeutet, dass z.B. /usr/local/man/whatis dann in /dev/hda7 zu finden wäre und nicht in /dev/hda5.
An dieser Stelle der Vorbereitungen für die Installation von Red Hat Linux sollten Sie einige Überlegungen zu Anzahl und Größe der Partitionen für Ihr neues Betriebssystem anstellen. Über die Frage nach der "richtigen Anzahl der Partitionen" wird in der Linux-Gemeinschaft heftig gestritten, und ohne dass ein Ende dieser Auseinandersetzung abzusehen wäre, kann mit Sicherheit behauptet werden, dass es sicherlich genauso viele Partitionsaufteilungen gibt wie Beiträge zu diesem Thema.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich, sofern kein Grund für eine andere Vorgehensweise vorliegt, die folgenden Partitionen zu erstellen:
Eine Swap-Partition — Swap- Partitionen dienen zur Unterstützung von virtuellem Speicher. Mit anderen Worten: Daten werden in den Swap-Speicher geschrieben, wenn der RAM-Speicher für die von Ihrem System verarbeiteten Daten nicht ausreicht. Wenn Ihr Computer mit 32 MB RAM oder weniger ausgestattet ist, müssen Sie eine Swap-Partition erstellen. Auch wenn Sie mehr Speicher zur Verfügung haben, empfiehlt sich eine Swap-Partition. Die Mindestgröße der Swap-Partition sollte der Größe des RAMs oder 32 MB entsprechen (je nachdem, was größer ist).
Eine /Boot Partition — Die Partition, die in /boot gemountet ist, enthält den Betriebssystem-Kernel (der den Start von Red Hat Linux ermöglicht) und einige andere Dateien, die während des Bootens benötigt werden.
Achtung | |
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Lesen Sie bitte Abschnitt namens Verwenden von LILO — Die dort angegebenen Informationen gelten für die /boot-Partition! |
Wegen der Einschränkungen der meisten PC-BIOS-Versionen sollten Sie zur Aufnahme dieser Dateien nur eine kleine Partition erstellen. Sie sollte nicht größer als 32 MB sein.
Eine Root-Partition (/) — In der Root-Partition befindet sich / (das Root-Verzeichnis). In dieser Partitionsaufteilung befinden sich bis auf die Dateien, die in /boot gespeichert sind, alle Dateien in der Root-Partition. Deshalb sollten Sie die Root-Partition so groß wie möglich ansetzen. Eine Root-Partition von 1.2 GB erlaubt den Umfang einer Workstation-Installation (mit sehr wenig freiem Festplattenspeicher), während Sie in einer Root-Partition von 2.4 GB alle Pakete installieren können. Selbstverständlich ist es besser, der Root-Partition den größtmöglichen Platz zur Verfügung zu stellen.
Im Offiziellen Red Hat Linux Installationshandbuch erhalten Sie Angaben darüber, wielviel Platz Sie den verschienden Partitionen einräumen müssen.
LILO (der LInux LOader) ist die am häufigsten eingesetzte Methode zum Starten von Red Hat Linux auf Intel-basierten Systemen. Als Betriebssystemloader arbeitet LILO "außerhalb" von Betriebssystemen und verwendet nur das in den Computer integrierte elementare E/A-System (Basic Input/Output System, BIOS). Dieser Abschnitt beschreibt die Interaktionen zwischen LILO und dem PC-BIOS und gilt nur für Intel-basierte Computer.
LILO ist einigen Einschränkungen unterworfen, die durch das BIOS der meisten Intel-basierten Computern auferlegt werden. Für die meisten BIOS-Versionen ist vor allem der Zugriff auf mehr als zwei Festplatten sowie auf Daten, die auf Festplattenbereichen oberhalb von Zylinder 1023 gespeichert sind, nicht möglich. Beachten Sie, dass einige neuere BIOS-Versionen diese Einschränkung nicht mehr kennen, aber das ist leider noch die Ausnahme.
Alle Daten, auf die LILO während des Systemstarts zugreifen muss (einschließlich Linux-Kernel), befinden sich im Verzeichnis /boot. Wenn Sie die oben empfohlene Partitionsaufteilung vornehmen oder wenn Sie eine Workstation- oder Server-Installation durchführen, befindet sich das /boot-Verzeichnis in einer kleinen separaten Partition. Andernfalls ist es in der Root-Partition angeordnet. Wenn Sie Ihr Red Hat Linux System mit LILO starten möchten, muss die Partition, in der sich /boot befindet, in beiden Fällen den folgenden Richtlinien entsprechen:
Wenn Sie 2 IDE- (oder EIDE)-Laufwerke haben, muss /boot auf einem dieser Laufwerke vorhanden sein. Beachten Sie, dass diese Einschränkung auch alle IDE-CD-ROM-Laufwerke, die am primären IDE-Controller angeschlossen sind, einschließt. Wenn Ihr Computer also über eine IDE-Festplatte und ein IDE-CD-ROM-Laufwerk am primären Controller verfügt, muss sich /boot auf der ersten Festplatte befinden, selbst wenn am zweiten IDE-Controller weitere Festplatten angeschlossen sind.
Wenn Sie ein IDE- (oder EIDE)-Laufwerk und ein oder mehrere SCSI-Laufwerke haben, muss /boot entweder auf dem IDE-Laufwerk oder dem SCSI-Laufwerk mit der ID 0 liegen. Ein Laufwerk mit anderer SCSI-ID ist nicht zulässig.
Wenn Sie nur SCSI-Festplatten haben, muss /boot auf einem Laufwerk mit der ID 0 oder ID 1 liegen. Ein Laufwerk mit anderer SCSI-ID ist nicht zulässig.
Unabhängig von den oben genannten Konfigurationen muss die Partition, die /boot enthält, vollständig unterhalb von Zylinder 1023 liegen. Wenn die Partition mit /boot teils unter, teils über Zylinder 1023 liegt, kann es vorkommen, dass LILO anfänglich funktioniert (da alle wichtigen Informationen unterhalb Zylinder 1023 liegen), bis ein neuer Kernel geladen werden muss, der sich oberhalb des Zylinders 1023 befindet.
Wie bereits zuvor erwähnt wurde, erlauben einige der neueren BIOS-Versionen LILO den Betrieb mit Konfigurationen, die nicht unseren Richtlinien entsprechen. Ähnlich können auch ausgefallenere Funktionsmerkmale von LILO dazu verwendet werden, ein Linux-System zum Laufen zu bringen, selbst wenn die Konfiguration nicht unseren Richtlinien entspricht. Wegen der Vielzahl der damit verbundenen Unbekannten kann Red Hat solche außergewöhnlichen Systeme nicht unterstützen.
Bitte beachten | |
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Disk Druid sowie die Workstation- und Server-Installation berücksichtigen diese BIOS-bedingten Einschränkungen. |
[1] | Blöcke haben im Gegensatz zu unseren Abbildungen immer die gleiche Größe. Beachten Sie auch, dass eine durchschnittliche Festplatte Tausende von Blöcken enthält. Für unsere Betrachtung sollen solche unwesentlichen Diskrepanzen aber keine Rolle spielen. |