Installieren von LILO

Normalerweise müssen Sie LILO (den LInux LOader) installieren, um Ihr Red Hat Linux System booten zu können. Sie können LILO an einem von zwei Orten installieren:

Im Master Boot Record (MBR)

Der MBR ist der empfohlene Ort zur Installation von LILO, sofern der MBR nicht bereits einen anderen Betriebssystem-Loader startet, z.B. System Commander oder den Boot-Manager von OS/2. Der Master Boot Record ist ein spezieller Bereich auf der Festplatte, der vom BIOS Ihres Computers automatisch geladen wird. Dies ist der früheste Zeitpunkt, ab dem LILO die Steuerung des Bootprozesses übernehmen kann. Wenn Sie LILO im MBR installieren und Ihr Computer gebootet wird, zeigt LILO den Prompt Boot: an. Sie können dann entweder Red Hat Linux oder ein beliebiges anderes Betriebssystem starten, für das Sie LILO konfigurieren.

Im ersten Sektor der Root-Partition

Dieser Sektor empfiehlt sich, wenn Sie bereits einen anderen Bootloader im System verwenden (z.B. den Boot-Manager von OS/2). In diesem Fall übernimmt zunächst der andere Bootloader die Steuerung. Sie können diesen Bootloader dann zum Booten von LILO konfigurieren (LILO wiederum startet Red Hat Linux).

Abbildung A-5 Konfigurieren von LILO

Wenn Sie LILO installieren möchten, wählen Sie bitte aus, an welchem Ort im System LILO installiert werden soll (siehe Abbildung A-5). Wenn Sie im System ausschließlich Red Hat Linux verwenden möchten, sollten Sie den Master Boot Record (MBR) auswählen. Bei Systemen, auf denen auch Windows 95/98 installiert ist, sollten Sie LILO im MBR installieren, so dass LILO beide Betriebssysteme starten kann.

Wenn auf Ihrem System Windows NT installiert ist (und Sie LILO installieren möchten), sollte LILO im ersten Sektor der Root-Partition und nicht im MBR installiert werden. Sie müssen in diesem Fall unbedingt eine Bootdiskette erstellen. In diesem Fall müssen Sie zum Starten von Linux entweder eine Bootdiskette verwenden oder den Loader von Windows NT so konfigurieren, dass LILO vom ersten Sektor der Root-Partition gestartet wird. Weitere Informationen über die Konfiguration von LILO und NT finden Sie auf der Website http://www.linuxdoc.org/HOWTO/mini/Linux+NT-Loader.html.

AchtungVorsicht
 

Wenn Sie LILO aus bestimmten Gründen nicht installieren möchten, können Sie das Red Hat Linux System nicht direkt starten. Hierzu ist eine andere Bootmethode (z.B. eine Bootdiskette) erforderlich. Verwenden Sie diese Option nur, wenn Sie wissen, wie Sie Ihr Red Hat Linux System auf andere Weise booten können!

Das Kontrollkästchen Linearen Modus verwenden ist standardmäßig aktiviert. In den meisten Fällen sollte der lineare Modus verwendet werden, es sei denn, Ihr Computer kann nicht im linearen Modus auf die Festplatten zugreifen.

Falls Sie dem LILO-Bootbefehl weitere Standardoptionen hinzufügen möchten, geben Sie diese in das Feld für die Kernel-Parameter ein. Alle von Ihnen festgelegten Optionen werden bei jedem Booten an den Linux-Kernel übergeben.

Bootfähige Partition - Alle bootfähigen Partitionen werden aufgelistet. Hierzu gehören auch Partitionen, die von anderen Betriebssystemen verwendet werden. Für die Partition, in der sich das Root-Dateisystem Ihres Red Hat Linux Systems befindet, wird in die Spalte "Bootkennung" der Begriff Linux eingetragen. Andere Partitionen können ebenfalls Bootkennungen aufweisen. Wenn Sie Bootkennungen für andere Partitionen hinzufügen (oder eine bestehende Bootkennung ändern) möchten, klicken Sie einmal auf die Partition, um sie zu markieren. Anschließend können Sie die Bootkennung ändern.

AnmerkungBitte beachten
 

In der Spalte "Bootkennung" wird angezeigt, was Sie am Prompt boot: eingeben müssen, um das gewünschte Betriebssystem zu booten. Wenn Sie die Bootkennungen vergessen, die im System definiert wurden, können Sie am Prompt boot: von LILO immer noch die Tabulatortaste drücken, um eine Liste der definierten Bootkennungen anzuzeigen.

Konfigurieren von LILO

TipTipp
 

Für die Verwendung der Bootdiskette im Rettungsmodus haben Sie mehrere Optionen:

  • Sie können das CD-ROM-Laufwerk verwenden, um das System zu starten. Geben Sie dann linux rescue am Prompt boot: ein.

  • Sie können die Netzwerk-Bootdiskette verwenden, um das System zu starten. Geben Sie linux rescue am Prompt boot: ein. Sie werden anschließend aufgefordert, die Rettungsdiskette aus dem Netzwerk zu laden.

  • Sie können die Bootdiskette verwenden, die zum Lieferumfang der Red Hat Linux Packung gehört. Geben Sie linux rescue am Prompt boot: ein. Sie können dann eine Installationsmethode und einen gültigen Installationsverzeichnisbaum für das Laden der Dateien auswählen.

Weitere Informationen über den Rettungsmodus finden Sie im Kapitel Systemadministration des Offiziellen Red Hat Linux Referenzhandbuchs.

Alternativen zu LILO

Wenn Sie LILO nicht verwenden möchten, um das Red Hat Linux System zu starten, gibt es mehrere Alternativen:

Bootdiskette

Wie bereits weiter oben erwähnt, können Sie hierzu die Bootdiskette verwenden, die vom Installationsprogramm erstellt wurde (sofern Sie die entsprechende Option aktiviert haben).

LOADLIN

Sie können Linux über MS-DOS starten. Allerdings benötigt LOADLIN hierzu eine Kopie des Linux-Kernels (und eine initiale Ramdisk, sofern Sie über einen SCSI-Adapter verfügen) auf einer MS-DOS-Partition. Dazu müssen Sie Ihr Red Hat Linux System zunächst auf andere Weise booten (z.B. mit einer Diskette, auf der sich LILO befindet) und anschließend den Kernel in eine MS-DOS-Partition kopieren. LOADLIN finden Sie unter ftp://metalab.unc.edu/pub/Linux/system/boot/dualboot/ sowie auf den zugehörigen Mirror Sites.

SYSLINUX

Syslinux ist ein MS-DOS-Programm, das LOADLIN sehr ähnlich ist. Es ist ebenfalls unter ftp://metalab.unc.edu/pub/Linux/system/boot/loaders/ sowie auf den zugehörigen Mirror Sites erhältlich.

Einige kommerzielle Bootloader

Auch Programme wie z.B. System Commander und Partition Magic können Linux starten. Dennoch muss hierzu LILO in Ihrer Linux-Root-Partition installiert sein.

SMP-Mainboards und LILO

Dieser Abschnitt gilt ausschließlich für Computer mit einem SMP-Motherboard. Wenn der Installer ein SMP-Motherboard (also eine Hauptplatine mit mehreren Prozessoren) in Ihrem System erkennt, werden automatisch zwei Einträge in lilo.conf angelegt (während normalerweise nur ein Eintrag erstellt wird).

Ein Eintrag trägt die Bezeichnung linux und der andere linux-up. Mit linux wird das System standardmäßig gestartet. Falls Sie jedoch Schwierigkeiten mit dem SMP-Kernel haben, können Sie stattdessen den Eintrag linux-up zum Booten auswählen. Dabei bleiben sämtliche Funktionen erhalten, nur arbeiten Sie jetzt mit einem einzelnen Prozessor.