Zunächst versichert man sich, daß sendmail
installiert
ist. Sendmail sortiert interne und ausgehende Post und sammelt
ausgehende Post, bis es möglich ist, sie abzusenden.
Sendmail wird in /etc/sendmail.cf
konfiguriert. Ein Beispiel,
das Kunden eines ISP benutzen können, befindet sich in:
ftp.sn.no:/user/egilk/sendmail.cf
Dies stützt sich auf procmail
als das Programm, das E-Mail
versendet. Es kann aber leicht so geändert werden, daß deliver
benutzt wird.
Man braucht natürlich eine offizielle Adresse für ausgehende
Post, die in /etc/sendmail.cf
angegeben wird.
# für wen ich mich ausgebe (leer für kein Masquerading)
DMacme.net
Hier wird angenommen, daß der lokale Benutzername der gleiche ist, den
man auch beim ISP hat. Jetzt ist sendmail
so eingerichtet, daß es Post
direkt an den Empfänger schickt. Um lange und wiederholte
Verbindungen in dem Fall zu vermeiden, daß die Verbindung zum
Empfänger langsam und unregelmäßig ist, ist es gut, wenn man seinen
ISP als Puffer benutzt. Das kann in der DS-Angabe eingetragen
werden:
# "Smart" relay host (kann leer sein)
DSmail.acme.net
Zu beachten ist, daß sendmail
ein wenig empfindlich ist, was die
Behandlung von Tabulatorzeichen in sendmail.cf
angeht. Man
sollte vielleicht den Editor vi
benutzen, um sicherzugehen,
daß diese Tabulatorzeichen unverändert bleiben.
Der Empfang von E-Mail kann oft über das POP3-Protokoll geschehen, das bei jeder Verbindungsaufnahme aufgerufen werden kann. Das kann man über folgendes Skript ausprobieren:
sendmail -q
popclient -3 -v mail.acme.net -u dirk \
-p "UnheimlichGeheim" \
-k -o /usr/spool/mail/dirk
Dieses Skript kann man aufrufen, nachdem die PPP-Verbindung
hergestellt worden ist. Man sollte darauf achten, daß dieses Skript nur
Testzwecken dient; darum sollte man sich versichern, daß der eigene
Briefkasten unverändert bleibt, während es läuft. Die Option
-k
bedeutet, daß die Post im Briefkasten beim ISP
bleibt und daß man nur eine Kopie erhält. Diese Option sollte
man natürlich entfernen, wenn man sicher ist, daß alles funktioniert.
Man beachte, daß das Paßwort in der Kommandozeile steht. Dem sollte wirklich so bald wie möglich abgeholfen werden.
Eine sichere und bessere Version dieses Skripts befindet sich hier:
ftp.sn.no:/user/egilk/pop-script.tar.gz
Diese Version des Skripts benötigt ein installiertes
procmail
, aber das wird man nie bereuen:
metalab.unc.edu:/pub/Linux/system/Mail/mailhandlers/
Bei procmail
handelt es sich um ein einfaches und leistungsfähiges
Werkzeug, daß eingehende E-Mail aufgrund vieler verschiedener Kriterien
sortieren kann. Außerdem kann es sich um automatische Aufgaben wie
eine Ferienvertretung kümmern.
Wenn man procmail
wie in diesem Fall direkt benutzt, liegt der Fall
etwas anders, als er in der Dokumentation zu procmail
beschrieben
ist. Man braucht keine .forward
-Datei und auch
keine .procmailrc
. Letztere braucht man nur, wenn die Post
sortiert werden soll.
Eine Benutzeroberfläche, mit der man Post lesen und versenden kann, findet man in Programmen wie Pine oder Elm.
In letzter Zeit hat sich fetchmail
als sehr interessante
Alternative zu popclient
erwiesen. Die neueste Version gibt es auf:
ftp.ccil.org:/pub/esr/fetchmail/
Als normaler Kunde eines ISP benötigt man eigentlich
keinen aktivierten sendmail
-Daemon. Um Ressourcen zu sparen, kann man
deswegen den Aufruf von sendmail
unterdrücken, wie er sich
normalerweise in /etc/rc.d/rc.M
befindet.
Anstelle von sendmail
kann man auch das einfachere
smail
benutzen. Eine gute Beschreibung der Programme und auch vieles
andere, was hier erwähnt wird, findet man im Linux Network
Administrator's Guide.
Es gibt auch ein m4 Makropaket, um eine neue
sendmail.cf
zu erzeugen. Für eine einfache Installation kann
man genausogut eine bestehende Konfiguration verändern.
Es gibt auch noch einfachere, aber weniger leistungsfähige Alternativen. Pine zum Beispiel kann auch alleine laufen, wenn es richtig konfiguriert ist. Eventuell kann man auch neuere Versionen einiger WWW-Browser verwenden.
Viele sind vom Emacs-Modul Gnus zur Behandlung von E-Mail und News begeistert. Weitere Informationen hierzu befinden sich in:
http://www.ifi.uio.no/~larsi/
Eine Alternative zu popclient
ist pop-perl5
. Es ist hier
erhältlich:
metalab.unc.edu:/pub/Linux/System/Mail/