Obwohl Linux bereits mit 2 MByte RAM laufen kann, gilt hier auch das, was für alle anderen Betriebsysteme gilt: RAM ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr RAM. Hier ein paar Richtlinien für den RAM-Ausbau in der Praxis:
root
ein:
# dd if=/dev/zero of=/swapfile bs=1024 count=8192
# mkswap /swapfile 8192
# sync
# swapon /swapfile
Entweder wird dann die letzte Zeile in /etc/rc.d/rc.local
(oder
/sbin/rc.d/rc.local
, je nach dem wo rc.local
ist) eingefügt,
um das Swapfile beim Systemstart automatisch verfügbar zu machen, oder man
fügt folgende Zeile in /etc/fstab
hinzu:
/swapfile swap swap defaults
Eine weitere und im allgemeinen effizientere Möglichkeit ist das Einrichten einer eigenen Swap-Partition. Hierzu legt man sich erst ganz normal eine neue leere Partition auf der Festplatte mit fdisk an (z.B. 30 Mb), gibt ihr den Partitionstyp 83, bereitet dann die Partition vor mit:
# mkswap -c /dev/mein_swap_device
und fügt zu guter letzt in die /etc/fstab
ein:
/dev/mein_swap_device swap swap defaults
Beim nächsten Sytemstart ist die neue Swap-Partition dann verfügbar.
Unter UNIX gibt es einige weit verbreitete Programme zum Archivieren und
Komprimieren von Dateien. Um Archive anzulegen wird tar
benutzt,
ähnlich dem PKZIP
, aber ohne Kompression. Um ein neues
Archiv anzulegen:
$ tar -cvf <archiv_name.tar> <Datei> [Datei...]
Um eine Datei aus einem Archiv zu extrahieren:
$ tar -xpvf <archiv_name.tar> [Datei...]
Zum Auflisten des Inhaltes eines Archives:
$ tar -tf <archiv_name.tar> | less
Man kann Dateien (und damit auch tar-Archive) mit compress
komprimieren. Es ist jedoch eigentlich veraltet und sollte daher nur noch
in Ausnahmefällen verwandt werden. Das gebräuchlichere Programm ist
gzip
. Aufruf:
$ compress <Datei>
$ gzip <Datei>
Das erzeugt eine Datei mit der Endung .Z (compress
) oder .gz
(gzip
). Diese Programme können nur jeweils eine Datei gleichzeitig
komprimieren. Zum entkomprimieren:
$ compress -d <Datei.Z>
$ gzip -d <Datei.gz>
MSL.
Die Programme unarj
, zip
und unzip
(PK??ZIP kompatibel)
existieren ebenfalls. Dateien mit der Endung .tar.gz
oder .tgz
(archiviert mit tar
, dann komprimiert mit gzip
) sind in der
Unixwelt so verbreitet wie .ZIP Dateien unter DOS. So listet man den Inhalt
eines .tar.gz
Archivs auf:
$ gzip -dc <Datei.tar.gz> | tar tf - | less
Zunächst erst einmal ist das Installieren von Programmen die Aufgabe von
root
. Einige Linuxprogramme sind als speziell vorbereitete .tar.gz
oder .tgz
Archive verfügbar. Diese kann man vom Verzeichnis / aus
entpacken durch ein
# gzip -dc <Datei.tar.gz> | tar xvf -
oder auch (bewirkt das gleiche)
$ tar -zxf <file.tar.gz>
Die Dateien werden dann automatisch in den richtigen Verzeichnissen
entpackt, die (wenn notwendig) gleich miterzeugt werden. Slackwarenutzer
haben hier ein Hilfsprogramm namens pkgtool
. Ein anderes mit
ähnlichem Zweck ist rpm
, welches dank Red Hat ebenfalls frei
verfügbar ist. Archive für den rpm
erkennt man an der Endung
.rpm
. Für ihn gibt es ein eigenes HOWTO, das
RPM HOWTO, oder
in der deutschen Version als
Deutsches RPM-HOWTO.
Andere Archive sollten nicht von / aus installiert werden. Solch ein
Archiv enthält üblicherweise ein Hauptverzeichnis paketname/
und
weitere Dateien und Unterverzeichnisse unter diesem. Nach dem
Linux-Filesystemstandard sollten diese unter /usr/local
installiert werden, wer eigenbrödlerisch veranlagt ist, kann sie aber auch
gerne irgendwo anders installieren. Darüber hinaus werden viele Pakete auch
als C- oder C++ - Quelldateien geliefert, die man erst übersetzen muß, um
ein ausführbares Programm zu erhalten. In den meisten Fällen genügt (nach
dem lesen der README
- und/oder INSTALL
-Datei des Paketes) ein
make
im Hauptverzeichnis. Natürlich sollte man dafür den gcc
oder
g++
Kompiler installiert haben.
Kommandovervollständigung: drücken der <TAB> Taste während der
Eingabe eines Befehls auf der Kommandozeile vervollständigt den
angefangenen Befehl. Beispiel: Man will die Zeile
gcc dies_ist_ein_sehr_langer_Name.c
eingeben. Eintippen von
gcc die<TAB>
veranlaßt die Shell, automatisch den langen
Dateinamen zu ergänzen, falls die angegebenen Buchstaben ausreichen, um die
Datei eindeutig zu identifizieren.
Zurückscrollen: drücken von SHIFT + Bild hoch (Page up) ermöglicht es, ein paar Seiten des Bildschirminhaltes zurückzuholen, je nachdem wieviel Videospeicher man hat.
Reset für den Bildschirm: Wenn man mit more
oder cat
eine
Binärdatei auf den Bildschirm ausgegeben hat, kann es passieren, daß der
Bildschirm danach völlig unlesbar wird. Um das wieder geradezubiegen,
gibt man blind ein reset
ein oder diese Folge von Zeichen:
echo CTRL-V ESC c RETURN
.
Text einfügen: auf der Konsole siehe unten; unter X klickt man in das
(z.B. xterm
) Fenster und zieht die Maus bei gedrückter linker
Maustaste über den Text. Dann in dem Fenster, wo der Text hin soll, die
mittlere Maustaste drücken, oder wenn man eine Zweitastenmaus hat, beide
Tasten gleichzeitig. Es gibt auch das xclipboard
(leider nur
für Text) als Alternative.
Maus nutzen: Zunächst muß man den gpm
installieren, einen
Maustreiber für die Konsole. Text selektieren wie unter X und dann die
rechte Maustaste zum Einfügen drücken (oder auch die mittlere). Dieser
Mechanismus funktioniert über mehrere virtuelle Terminals hinweg.
Kernelmeldungen: man kann als root
in /var/adm/messages
oder /var/log/messages
nachschauen, was der Kernel so an
Meldungen produziert. Hier stehen auch die Meldungen vom Booten des
Systems. Das Kommando dmesg
ist hier auch hilfreich.
Diese Liste ist natürlich nur eine persönliche und richtet sich nach
meinen Bedürfnissen und Vorstellungen. Zunächst einmal, wo man sie finden
kann: Da sich sicher alle auskennen mit dem Internet und Dinge wie
archie
und ftp
beherrschen, hier nur die drei wichtigsten
Adressen für Linux:
metalab.unc.edu
,
tsx-11.mit.edu
, und
nic.funet.fi
. Man benutze soweit möglich den nächstgelegenen
Mirror.
erlaubt das automatische Ausführen von Programmen zu bestimmten Zeiten;
ist eine einfache und mächtige Sprache zum Bearbeiten von
Datenfiles (und nicht nur). Wenn z.B. data.dat
das Datenfile mit
mehreren Feldern pro Zeile ist, dann gibt
$ awk '$2 ~ "abc" {print $1, "\t", $4}' data.dat
das 1. und 4. Feld jeder Zeile von data.dat
aus, die abc enthält.
ist ein nützliches Programm, welches zum periodischen Ausführen von Kommandos zu einem bestimmten Datum und einer Zeit dient;
wie der Name schon sagt;
gibt Informationen über die gemounteten Disks (freier Platz, usw.);
ermöglicht das Abarbeiten einer ganzen Reihe von DOS-Programmen; mit etwas Herumbasteln bekommt man sogar Windows 3.x zu laufen, allerdings sollte man dann davon nicht zuviel erwarten;
gibt darüber Auskunft, was
Dateiname
für ein Typ ist (ASCII-Text, ausführbar, Archiv, etc.);
(siehe auch Kapitel
Übertragen von Kommandos von DOS nach Linux) ist eines der mächtigsten und nützlichsten
Kommandos. Es wird dazu benutzt, Dateien zu finden, die gewissen
Bedingungen entsprechen und auf diese dann bestimmte Kommandos anzuwenden.
Allgemeine Form des Kommandos find
:
$ find <Verzeichnis> <Ausdruck>
wobei <Ausdruck> die Suchkriterien und Kommandos enthält. Beispiele:
$ find . -type l -exec ls -l {} \;
sucht alle Dateien, die symbolische Links sind und gibt aus, auf was sie ein Link sind.
$ find / -name "*.old" -ok rm {} \;
sucht alle Dateien, die auf .old
enden und löscht diese nach vorheriger
Rückfrage.
$ find . -perm +111
sucht alle Dateien, deren Rechte 111 sind (ausführbar).
$ find . -user root
sucht alle Dateien, die root
gehören. Es gibt noch viele weitere
Möglichkeiten, also wieder MSL.
hervorragendes Programm für wissenschaftliche Zeichnungen;
sucht Textmuster in Dateien. z.B.:
$ grep -l "Geologie" *.tex
listet alle Dateien *.tex, die das Wort Geologie enthalten. Das Programm
zgrep
arbeitet mit gezippten Dateien. MSL.
komprimiert ausführbare Dateien und beläßt sie ausführbar;
guter Editor. Wenn man ihn mit jstar
aufruft kennt er
die selben Tastaturkombinationen wie WordStar et al., einschließlich DOS
und Borlands Turbo-Editoren;
wahrscheinlich der beste Textbrowser; wenn korrekt konfiguriert, kann man damit auch gzip-, tar- und zip-Dateien anzeigen;
<Datei> druckt eine Datei im Hintergrund aus. Zum
Abfragen des Status des Druckauftrages gibt es lpq
; um eine Datei aus
der Warteschlange des Druckers zu entfernen, gibt es lprm
;
guter Dateimanager (ähnlich Norton Commander);
gutes E-Mail Programm;
kopiert, was auf dem Bildschirm
erscheint, nach script_file
, bis man das Kommando exit
gibt.
Nützlich zur Fehlersuche;
erlaubt normalen Nutzern, bestimmte Aufgaben von root
zu
erledigen (z.B. Disketten formatieren und mounten; MSL);
gibt Informationen über das eigene System aus;
und zless
sind nützlich, um gezippte Textdateien
anzuschauen, ohne sie erst zu entpacken. Mögliche Verwendungen:
$ zless textfile.gz
$ zcat textfile.gz | lpr
Die folgenden Kommandos sind gelegentlich recht nützlich: bc,
cal, chsh, cmp, cut, fmt, head, hexdump, nl, passwd, printf, sort, split,
strings, tac, tail, tee, touch, uniq, w, wall, wc, whereis, write, xargs,
znew.
MSL.
Man begegnet unter Linux vielen Arten von Dateierweiterungen. Unter Weglassung der ausgefalleneren Varianten (z.B. Fonts u.a.) hier eine Liste, was was ist:
Manualseiten. Benutzt von man
.
Archiv angelegt von arj
. unarj
zum entpacken.
Ausgabedateien von TeX (siehe unten). xdvi
zum
Anschauen; dvips
zum Umwandeln in eine Postscript .ps Datei.
Bilddatei. Prgramme: seejpeg
, xpaint
, xv
,
xli
, gimp
, ... .
mit gzip
komprimierte Datei.
info Datei (eine Art Alternative zu Manualseiten).
Programm: info
.
Bilddatei. Programme siehe .gif
.
Linux Software Map Datei. Einfache ASCII Datei, die die Beschreibung eines Paketes enthält.
Postscriptdatei. Zum Anschauen und Drucken gs
und
evtl. ghostview
.
Red Hat Paket. Kann mittels des Paketmanagers rpm
installiert werden
Archive angelegt mit tar
und komprimiert
mit gzip
.
Textdatei, die an TeX übergeben wird, ein sehr mächtiges
Text-Satzprogramm. Dazu benötigt man das Paket tex
, das in den meisten
Distributionen enthalten ist. Man hüte sich jedoch vor NTeX
, das Fonts
zerstört hat und Teil einiger Slackwareversionen war.
Texinfodatei, kann als Quelle für TeX und info Dateien
dienen (siehe .info
). Programm: texinfo
.
Bilddatei. Programm: xpaint
.
Datei komprimiert mit compress
.
Archiv angelegt mit zip
. Programme: zip
und
unzip
.