Sysconfig Informationen

Die folgenden Informationen beziehen sich auf die verschiedenen Dateien in /etc/sysconfig sowie ihre Funktionen und ihren Inhalt. Die hier beschriebenen Angaben erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da viele der Dateien eine Reihe Optionen besitzen, die nur in sehr spezifischen Fällen verwendet werden.

Dateien in /etc/sysconfig

Die folgenden Dateien befinden sich gewöhnlich in /etc/sysconfig:

Möglicherweise fehlen einige dieser Dateien in Ihrem System, wenn die entsprechenden Programme, die sie verwenden, nicht installiert sind.

Im Folgenden wird jede Datei einzeln betrachtet.

/etc/sysconfig/amd

Die Datei /etc/sysconfig/amd enthält verschiedene Parameter, die von amd verwendet werden und das automatische Mounten und Unmounten von Dateisystemen ermöglichen.

/etc/sysconfig/apmd

Die Datei /etc/sysconfig/apmd wird von apmd verwendet um zu erfahren, welche Prozesse nach den Befehlen suspend bzw. resume gestartet/gestoppt/geändert werden sollen. In ihr ist festgelegt, ob apmd beim Startvorgang aktiviert oder deaktiviert wird, je nachdem, ob Ihre Hardware Advanced Power Management (apm) unterstützt bzw. ob Sie diese Funktionalität verwenden wollen. apm ist ein Dämon mit Kontrollfunktion, der im Linux-Kernel einen APM-Code verwendet und Sie zum Beispiel darauf hinweist, wenn die Batterie entladen ist, falls Sie einen Laptop-Computer verwenden.

/etc/sysconfig/authconfig

Die Datei /etc/sysconfig/authconfig legt die Authorisierungsart fest, die auf dem Rechner verwendet werden soll, und enthält eine oder mehrere der folgenden Zeilen:

  • USEMD5=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — MD5 wird zur Authentifizierung verwendet.

    • no — MD5 wird nicht zur Authentifizierung verwendet.

  • USEKERBEROS=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — Kerberos wird zur Authentifizierung verwendet.

    • no — Kerberos wird nicht zur Authentifizierung verwendet.

  • USELDAPAUTH=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — LDAP wird zur Authentifizierung verwendet.

    • no — LDAP wird nicht zur Authentifizierung verwendet.

/etc/sysconfig/cipe

Die Datei /etc/sysconfig/cipe konfiguriert cipe beim Starten.

Es können Werte wie im folgenden Beispiel enthalten sein:

  • DEVICE=eth0 gibt den Netzadapter an, den cipe verwenden wird.

  • PORT=9999 gibt die UDP-Port-Nummer an, die von cipe an beiden Gegenstellen verwendet wird.

  • PEER=0.0.0.0 gibt die effektive Adresse der fernen cipe-Gegenstelle an. Sie können diese Adresse dynamisch konfigurieren, indem Sie den Wert auf 0.0.0.0 einstellen.

  • IPADDR=0.0.0.0 gibt die virtuelle Adresse am lokalen Ende des cipe-Tunnels an.

  • PTPADDR=0.0.0.0 gibt die virtuelle Adresse am fernen Ende des cipeTunnels an.

/etc/sysconfig/clock

Die Datei /etc/sysconfig/clock legt fest, wie die Werte der Systemuhr interpretiert werden sollen. In früheren Red Hat Linux Versionen wurden die folgenden Werte verwendet (in dieser Version bitte nicht mehr verwenden):

  • CLOCKMODE=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • GMT — zeigt an, dass die Uhr auf UTC (oder auch GMT) eingestellt ist.

    • ARC — zeigt (nur bei Alpha- basierten Systemen) an, dass der 42-Jahre-Zeitoffset der ARC-Konsole wirksam ist.

In neueren Versionen gelten die folgenden Werte:

  • UTC=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • true — zeigt an, dass die Uhr auf UTC eingestellt ist. Jeder andere Wert stellt die Uhr auf die lokale Zeit.

  • ARC=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • true — zeigt (nur bei Alpha-basierten Systemen) an, dass der 42-Jahre-Zeitoffset der ARC-Konsole wirksam ist. Jeder andere Wert stellt die Uhr auf die normale Unix-Epoche (nur bei Alpha-Systemen).

  • ZONE=<Dateiname> — zeigt der Zone-Datei unter /usr/share/zoneinfo an, dass /etc/localtime eine Kopie von beispielsweise folgender Datei ist:

    ZONE="America/New York"

/etc/sysconfig/desktop

Die Datei /etc/sysconfig/desktop legt fest, welcher Desktop-Manager ausgeführt werden soll, zum Beispiel:

DESKTOP="GNOME"

/etc/sysconfig/firewall

Die Datei /etc/sysconfig/firewall enthält verschiedenen Firewalleinstellungen. Diese Datei wird standardmäßig erstellt, ist jedoch leer.

/etc/sysconfig/harddisks

Die Datei /etc/sysconfig/harddisks ermöglicht es Ihnen, Ihre Festplatte(n) einzustellen.

WarnungWarnung
 

Nehmen Sie in dieser Datei keine Änderungen vor. Wenn Sie die hier gespeicherten Standardwerte ändern, besteht das Risiko, dass Sie alle Daten Ihrer Festplatte verlieren.

Die Datei /etc/sysconfig/harddisks kann Folgendes enthalten:

  • USE_DMA=1, der Wert 1 aktiviert DMA. Bei einigen Chipsätzen und Festplattenkombinationen kann dies jedoch zu Datenverlusten führen. Lesen Sie in der Dokumentation Ihrer Festplatte nach oder wenden Sie sich an den Hersteller, bevor Sie diesen Befehl aktivieren.

  • Multiple_IO=16, die Einstellung 16 lässt mehrere Sektoren pro E/A-Interrupt zu. Ist diese Funktion aktiviert, wird der Verwaltungsaufwand des Betriebssystems um 30-50 % reduziert. Bei der Verwendung nur äußerst vorsichtig vorgehen.

  • EIDE_32BIT=3 aktiviert (E)IDE 32-Bit-E/A-Unterstützung für eine Schnittstellenkarte.

  • LOOKAHEAD=1 aktiviert Lookahead-Lesezugriffe auf das Laufwerk.

  • EXTRA_PARAMS= ermöglicht das Hinzufügen von zusätzlichen Parametern.

/etc/sysconfig/hwconf

In der Datei /etc/sysconfig/hwconf sind alle Hardware-Komponenten aufgeführt, die kudzu in Ihrem System erkannt hat, außerdem Informationen zu den verwendeten Treibern, Anbieter-ID und Geräte-ID. kudzu findet und konfiguriert neue bzw. geänderte Hardware-Komponenten. Die Datei /etc/sysconfig/hwconf darf nicht verändert werden. Wenn Sie diese Datei bearbeiten, kann es passieren, dass manche Geräte plötzlich als hinzugefügt oder entfernt angezeigt werden.

/etc/sysconfig/i18n

Die Datei /etc/sysconfig/i18n stellt die Standardsprache ein, zum Beispiel:

LANG="en_US"

/etc/sysconfig/init

In der Datei /etc/sysconfig/init ist die Art der Bildschirmdarstellung beim Systemstart festgelegt.

Folgende Werte können verwendet werden:

  • BOOTUP=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • BOOTUP=color stellt die standardmäßige Bildschirmdarstellung beim Systemstart dar, wobei der Erfolg oder das Fehlschlagen von Geräten und Diensten beim Booten in verschiedenen Farben angezeigt wird.

    • BOOTUP=verbose erzeugt eine Bildschirmdarstellung im herkömmlichen Stil, die mehr Informationen liefert als nur eine Meldung des Erfolgs oder Fehlschlagens des Bootvorgangs.

    • Alle übrigen Werte erzeugen eine neue Bildschirmdarstellung ohne ANSI-Formatierung.

  • RES_COL=<Wert>, wobei <Wert> die Nummer der Spalte des Bildschirms ist, wo Statuskennungen beginnen. Die Standardeinstellung ist 60.

  • MOVE_TO_COL=<Wert>, wobei <Wert> den Cursor auf RES_COL bewegt. Die Standardeinstellung ist die Ausgabe von ANSI-Sequenzen durch echo -e.

  • SETCOLOR_SUCCESS=<Wert>, wobei <Wert> die Farbe für die Anzeige von erfolgreichen Vorgängen bestimmt. Die Standardeinstellung ist die Ausgabe von ANSI-Sequenzen mit echo -e, wobei die Farbe grün eingestellt wird.

  • SETCOLOR_FAILURE=<Wert>, wobei <Wert> die Farbe für die Anzeige von nicht erfolgreichen Vorgängen bestimmt. Die Standardeinstellung ist die Ausgabe von ANSI-Sequenzen mit echo -e, wobei die Farbe rot eingestellt wird.

  • SETCOLOR_WARNING=<Wert>, wobei <Wert> die Farbe für die Anzeige von Warnungen bestimmt. Die Standardeinstellung ist die Ausgabe von ANSI-Sequenzen mit echo -e, wobei die Farbe gelb eingestellt wird.

  • SETCOLOR_NORMAL=<Wert>, wobei <Wert> die Farbe auf 'normal' einstellt. Die Standardeinstellung ist die Ausgabe von ANSI-Sequenzen durch echo -e.

  • LOGLEVEL=<Wert>, wobei <Wert> den anfänglichen Konsolenanmeldelevel für den Kernel bestimmt. Die Standardeinstellung ist 7. Der Wert 8 aktiviert alles (einschließlich Debugging). 1 deaktiviert alles außer Kernel-Panik. syslogd hebt diese Einstellungen auf, nachdem es gestartet ist.

  • PROMPT=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — Aktiviert die Key-Überprüfung für den interaktiven Modus.

    • no — Deaktiviert die Key-Überprüfung für den interaktiven Modus.

/etc/sysconfig/irda

Die Datei /etc/sysconfig/irda prüft, wie Infrarot-Geräte auf Ihrem System beim Starten konfiguriert sind.

Folgende Werte können verwendet werden:

  • IRDA=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yesirattach wird ausgeführt, der regelmäßig überprüft, ob irgendeine Komponente versucht, sich mit dem Infrarot-Port zu verbinden: zum Beispiel ein anderer Notebook-Computer, der versucht, eine Netzwerkverbindung herzustellen. Wenn Sie Infrarot- Geräte verwenden möchten, muss diese Zeile auf yes eingestellt werden.

    • noirattach wird nicht ausgeführt und keine entsprechende Meldung angezeigt.

  • DEVICE=<Wert>, wobei <Wert> das Gerät (normalerweise ein serieller Port) ist, das Infrarot-Verbindungen verwendet.

  • DONGLE=<Wert>, wobei <Wert> gibt die Art Dongle an, die für die Infrarot-Kommunikation verwendet wird. Diese Einstellung ist für die Benutzer wichtig, die serielle Dongles statt eigentliche Infrarot- Ports verwenden. Ein Dongle ist ein Gerät, das mit einem traditionellen seriellen Port verbunden ist, um über Infrarot zu kommunizieren. Diese Zeile wird standardmäßig auskommentiert, da Notebook-Computer mit Infrarot-Ports sehr viel herkömmlicher sind als Computer mit hinzugefügten Dongles.

  • DISCOVERY=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — Startet irattach im Modus Discovery, d.h. der Befehl prüft nach anderen Infrarot-Geräten. Der Befehl muss aktiviert werden, damit das System nach einer Infrarot-Verbindung sucht.

    • no — Startet irattach nicht im Modus Discovery.

/etc/sysconfig/keyboard

Die Datei /etc/sysconfig/keyboard bestimmt das Verhalten der Tastatur. Folgende Werte können verwendet werden:

  • KEYBOARDTYPE=sun|pc, wird nur auf SPARC-Systemen verwendet. sun bedeutet, eine Sun-Tastatur ist an /dev/kbd angeschlossen, pc bedeutet, eine PS/2-Tastatur ist am PS/2-Port angeschlossen.

  • KEYTABLE=<Datei>, wobei <Datei> der Name der keytable-Datei ist. Beispiel: KEYTABLE="us". Die Dateien, die als keytable-Dateien verwendet werden können, beginnen in /usr/lib/kbd/keymaps/i386 und verzweigen von hier zu verschiedenen Tastatur-Layouts, die alle die Kennung <Datei> besitzen. Die erste Datei unter /usr/lib/kbd/keymaps/i386, die mit der KEYTABLE-Einstellung übereinstimmt, wird verwendet.

/etc/sysconfig/kudzu

Die Datei /etc/sysconfig/kudzu ermöglicht Ihnen beim Booten mithilfe von kudzu eine sichere Prüfung Ihrer System-Hardware. Bei einer sicheren Prüfung handelt es sich um eine Prüfung, die den seriellen Port und die Prüfung des DDC-Monitors deaktiviert.

  • SAFE=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yeskuzdu führt eine sichere Prüfung aus.

    • nokuzdu führt eine normale Prüfung aus.

/etc/sysconfig/mouse

Die Datei /etc/sysconfig/mouse wird verwendet, um Informationen über die verfügbare Maus anzugeben. Die folgenden Werte können verwendet werden:

  • FULLNAME=<Wert>, wobei sich <Wert> auf den vollen Namen der Mausart, die verwendet wird, bezieht.

  • MOUSETYPE=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • microsoft — Microsoft- Maus.

    • mouseman — MouseMan- Maus.

    • mousesystems — Mouse Systems-Maus.

    • ps/2 — PS/2-Maus.

    • msbm — Microsoft-Bus- Maus.

    • logibm — Logitech- Bus-Maus.

    • atibm — ATI-Bus- Maus.

    • logitech — Logitech- Maus.

    • mmseries — eine ältere MouseMan-Maus.

    • mmhittab — mmhittab- Maus.

  • XEMU3=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — Die Maus besitzt nur zwei Tasten, es sollten jedoch drei Tasten emuliert werden..

    • no — Die Maus besitzt bereits drei Tasten.

  • XMOUSETYPE=<Wert>, wobei sich <Wert> auf die Art Maus bezieht, die auf X verwendet wird. Die hier aufgeführten Optionen entsprechen den MOUSETYPE-Einstellungen dieser Datei.

Außerdem ist /dev/mouse ein symbolischer Link, der auf das eigentliche Mausgerät zeigt.

/etc/sysconfig/network

Die Datei /etc/sysconfig/network enthält Informationen über die gewünschte Netzwerkkonfiguration. Folgende Werte können verwendet werden:

  • NETWORKING=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — Das Netzwerk soll konfiguriert werden.

    • no — Das Netzwerk soll nicht konfiguriert werden.

  • HOSTNAME=<Wert>, wobei als <Wert> der Vollständige Domänenname (FQDN, Fully Qualified Domain Name), zum Beispiel hostname.domain.com, angegeben werden muss. Sie können aber auch jeden gewünschten Rechnernamen eintragen.

    AnmerkungBitte beachten
     

    Um die Kompatibilität mit älteren Programmen (z.B. trn) sicherzustellen, muss die Datei /etc/HOSTNAME den gleichen Wert enthalten, der hier verwendet wird.

  • GATEWAY=<Wert>, wobei <Wert> die IP-Adresse für das Netzwerk-Gateway ist.

  • GATEWAYDEV=<Wert>, wobei <Wert> der Gerätename ist, z.B. eth0.

  • NISDOMAIN=<Wert>, wobei <Wert> der Name der NIS-Domäne ist.

/etc/sysconfig/pcmcia

Die Datei /etc/sysconfig/pcmcia enthält Informationen über die PCMCIA-Konfiguration. Folgende Werte können verwendet werden:

  • PCMCIA=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte sein kann:

    • yes — Die PCMCIA-Unterstützung soll aktiviert werden.

    • no — Die PCMCIA-Unterstützung soll nicht aktiviert werden.

  • PCIC=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • i82365 — Der Computer verfügt über einen Chipsatz mit i82365-PCMCIA-Steckplatz.

    • tcic — Der Computer verfügt über einen Chipsatz mit tcic-PCMCIA- Steckplatz.

  • PCIC_OPTS=<Wert>, wobei <Wert> die Timing-Parameter für den Steckplatztreiber angibt (i82365 oder tcic).

  • CORE_OPTS=<Wert>, wobei <Wert> die Liste der pcmcia_core-Optionen ist.

  • CARDMGR_OPTS=<Wert>, wobei <Wert> die Liste der Optionen für den PCMCIA-Kartenmanager cardmgr ist (zum Beispiel-q für den Modus 'quiet mode' und -m für die Suche nach ladbaren Kernelmodulen im angegebenen Verzeichnis usw.). Weitere Informationen finden Sie in der man-Seite zu cardmgr.

/etc/sysconfig/rawdevices

Die Datei /etc/sysconfig/rawdevices wird verwendet, um Rawdevice-Verbindungen zu konfigurieren. Beispiel:

/dev/raw/raw1 /dev/sda1
/dev/raw/raw2 8 5

/etc/sysconfig/sendmail

Die Datei /etc/sysconfig/sendmail ermöglicht das Versenden von Nachrichten an einen oder mehrere Empfänger, wobei die Nachrichten je nach Erfordernis über beliebige Netzwerke geroutet werden können. In der Datei sind die Standardwerte für die Ausführung des Programms sendmail festgelegt. Standardmäßig läuft das Programm als Dämon im Hintergrund und prüft seine Warteschlange pro Stunde ein Mal für den Fall, dass Nachrichten zurückgesendet wurden.

Folgende Werte können verwendet werden:

  • DAEMON=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yessendmail soll konfiguriert werden, um Port 25 auf eingehende Mails abzufragen. yes bedeutet die Verwendung der -bd-Optionen von sendmail.

    • nosendmail soll nicht dafür konfiguriert werden, Port 25 auf eingehende Mails abzufragen.

  • QUEUE=1h wird an sendmail als -q$QUEUE übergeben. Die Option -q wird nicht an sendmail übergeben, wenn /etc/sysconfig/sendmail vorhanden ist und QUEUE leer oder nicht definiert ist.

/etc/sysconfig/soundcard

Die Datei /etc/sysconfig/soundcard wird von sndconfig erstellt und darf nicht verändert werden. Dies hat nur den Zweck, dass festgelegt wird, welcher Karteneintrag im Menü standardmäßig geöffnet werden soll, wenn sndconfig das nächste Mal ausgeführt wird. Informationen über die Soundkartenkonfiguration finden Sie in der Datei /etc/modules.conf.

Folgende Werte können enthalten sein:

  • CARDTYPE=<Wert>, wobei <Wert> zum Beispiel als CARDTYPE=SB16 für eine Soundkarte Soundblaster 16 angegeben wird.

/etc/sysconfig/ups

Die Datei /etc/sysconfig/ups wird verwendet, um Informationen über jegliche Geräte zur Kontinuierlichen Stromversorgung (UPS, Uninterruptable Power Supplies) Ihres Systems anzugeben. Dies ist für das Red Hat Linux System sehr wertvoll, da das System auch im Falle von Stromausfall korrekt heruntergefahren werden kann. Die folgenden Werte können verwendet werden:

  • SERVER=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte sein kann:

    • yes — Ein UPS-Gerät ist mit Ihrem System verbunden.

    • no — Kein UPS-Gerät ist mit Ihrem System verbunden.

  • MODEL=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte sein muss oder auf NONE eingestellt werden muss, wenn kein UPS mit Ihrem System verbunden ist:

    • apcsmart — Für ein APC Smart-UPS oder ein ähnliches Gerät.

    • fentonups — Für ein Fenton-UPS.

    • optiups — Für ein OPTI-UPS.

    • bestups — Für ein Best Power-UPS.

    • genericups — Für ein generisches UPS-Gerät.

    • ups-trust425+625 — Für ein Trust-UPS.

  • DEVICE=<Wert>, wobei <Wert> angibt, wo das UPS-Gerät verbunden ist, zum Beispiel /dev/ttyS0.

  • OPTIONS=<Wert>, wobei <Wert> ein Sonderbefehl ist, der dem UPS-Gerät übergeben werden muss.

/etc/sysconfig/vncservers

Die Datei /etc/sysconfig/vncservers konfiguriert, wie der Virtual Network Computing oder VNC-Server startet. Bei VNC handelt es sich um ein System zur Remote-Anzeige, mit der Sie eine Bildschirmumgebung nicht nur auf dem zugehörigen Rechner anzeigen können, sondern auch über verschiedene Netzwerke (von LAN bis Internet), wobei eine Vielfalt von Rechnerarchitekturen verwendet werden kann.

Folgende Werte können verwendet werden:

  • VNCSERVERS=<Wert>, wobei <Wert> zum Beispiel wie folgt eingestellt wird: "1:root".

Dateien in /etc/sysconfig/network-scripts/

In der Regel enthält /etc/sysconfig/network-scripts die folgenden Dateien, wobei <if-Name> den Namen der Network-Interface darstellt:

Es folgt eine Beschreibung der einzelnen Dateien.

/etc/sysconfig/network-scripts/ifup und /etc/sysconfig/network-scripts/ifdown

Es handelt sich um symbolische Links auf /sbin/ifup bzw. /sbin/ifdown. In diesem Verzeichnis dürfen nur diese beiden Skripten direkt aufgerufen werden. Die anderen Skripten werden von diesen beiden Skripten nach Bedarf aufgerufen. Diese symbolischen Links sind nur für ältere Systeme gedacht — in zukünftigen Versionen werden sie vermutlich wegfallen, daher sollten derzeit nur /sbin/ifup und /sbin/ifdown verwendet werden.

Diesen Skripten wird in der Regel nur ein Argument übergeben: der Name des Geräts (z.B. " eth0"). Beim Booten werden sie mit einem zweiten Argument "boot" aufgerufen, damit Geräte, die nicht schon beim Booten eingerichtet werden sollen (ONBOOT=no, [siehe unten]), in dieser Phase ignoriert werden können.

/etc/sysconfig/network-scripts/network-functions

Dies ist eigentlich keine öffentliche Datei. Sie enthält Funktionen, die von den Skripten für das Einrichten und Entfernen von Schnittstellen verwendet werden. Sie enthält insbesondere den größten Teil des Codes für die Verwaltung alternativer Schnittstellenkonfigurationen und Schnittstellenänderungsmeldungen durch netreport: das Programm, das die Netzwerkverwaltungsskripte anweist, ein SIGIO-Signal an den Prozess zu senden (der netreport aufgerufen hat) sobald sich der Netzwerkschnittstellenstatus ändert.

/etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-<if-Name> und /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-<if-Name>:<clone-Name>

Die erste Datei definiert eine Schnittstelle, während die zweite Datei nur die Teile der Definition enthält, die in einer "Alias"- (oder einer alternativen) Schnittstelle anders sind. Bei beiden ist es erforderlich, einen <if-Name> (Name einer Netzwerkschnittstelle) anzugeben. Zum Beispiel können sich die Netzwerknummern unterscheiden, während alle anderen Definitionen gleich sind. In diesem Fall enthält die Klondatei nur die Netzwerknummern, während alle Geräteinformationen in der zugrundeliegenden ifcfg-Datei stehen.

Die in der Datei ifcfg definierbaren Einträge hängen vom Schnittstellentyp ab.

Folgende Werte sind gemeinsame Werte:

  • DEVICE=<Name>, wobei <name der Name des physischen Geräts ist (mit Ausnahme von dynamisch eingerichteten PPP-Geräten, bei denen hier der "logische Name" eingetragen wird).

  • IPADDR=<addr>, wobei <addr> die IP-Adresse ist.

  • NETMASK=<mask>, wobei <mask> der Wert für die Netzmaske ist.

  • NETWORK=<addr>, wobei <addr> die Netzwerkadresse ist.

  • BROADCAST=<addr>, wobei <addr> die Broadcast-Adresse ist.

  • GATEWAY=<addr>, wobei <addr> die Gateway-Adresse ist.

  • ONBOOT=<answer>, wobei <answer> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — Dieses Gerät soll beim Systemstart aktiviert werden.

    • no — Dieses Gerät soll beim Systemstart nicht aktiviert werden.

  • USERCTL=<answer>, wobei <answer> einer der folgenden Werte sein kann:

    • yes — Benutzer, die keine Root-Benutzer sind, dürfen dieses Gerät steuern.

    • no — Benutzer, die keine Root-Benutzer sind, dürfen dieses Gerät nicht steuern.

  • BOOTPROTO=<proto>, wobei <proto> einer der folgenden Werte sein kann:

    • none — Es soll kein Protokoll beim Systemstart verwendet werden.

    • bootp — Das BOOTP-Protokoll soll verwendet werden.

    • dhcp — Das DHCP-Protokoll soll verwendet werden.

Folgende Werte sind in allen SLIP-Dateien enthalten:

  • PERSIST=<answer>, wobei <answer> einer der folgenden Werte sein kann:

    • yes — Dieses Gerät soll jederzeit aktiv bleiben, selbst wenn es nach einem Auflegen des Modems deaktiviert wurde.

    • no — Dieses Gerät soll nicht jederzeit aktiv sein.

  • MODEMPORT=<port>, wobei <port> der Gerätename des Modemports ist (z.B. "/dev/modem").

  • LINESPEED=<baud>, wobei <baud> die Leistungsgeschwindigkeit des Modems ist (z.B. "115200").

  • DEFABORT=<answer>, wobei <answer> einer der folgenden Werte sein kann:

    • yes — Beim Erstellen/Bearbeiten des Skripts für diese Schnittstelle sollen standardmäßige Abbruch-Strings eingefügt werden.

    • no — Beim Erstellen/Bearbeiten des Skripts für diese Schnittstelle sollen keine standardmäßigen Abbruch-Strings eingefügt werden.

/etc/sysconfig/network-scripts/chat-<if-Name>

Diese Datei ist ein Chat-Skript für SLIP-Verbindungen und dient dazu, die Verbindung herzustellen. Bei SLIP-Geräten erzeugt das Chat-Skript ein DIP-Skript.

/etc/sysconfig/network-scripts/ifup-post

Diese Datei wird aufgerufen, wenn ein Netzwerkgerät (mit Ausnahme eines SLIP-Geräts) eingerichtet wird. Sie ruft /etc/sysconfig/network-scripts/ifup-routes auf, um statische, von diesem Gerät abhängende Routes und Alias-Namen für dieses Gerät hervorzurufen und richtet den Hostnamen ein, falls er noch nicht eingerichtet wurde — außerdem kann für das IP-Protokoll dieses Gerätes ein Hostname gefunden werden. ifup-post sendet SIGIO an alle Programme, die die Meldung von Netzwerkereignissen angefordert haben.

Diese Datei kann bei Bedarf erweitert werden, um die Konfiguration des Namensdienstes vorzunehmen, freie Skripten aufzurufen u.v.m.