Die Struktur des Dateisystems ist die niedrigste organisatorische Stufe eines Betriebssystems. Die Art und Weise, mit der ein Betriebssystem mit seinen Benutzern, seinen Anwendungen und seinem Sicherheitsmodell interagiert, hängt davon ab, wie es die Dateien in einem primären Speichergerät (gewöhnlich ein Festplattenlaufwerk) speichert. Es ist aus zahlreichen Gründen sehr wichtig, dass Benutzern und Programmen bei der Installation und danach zum Lesen der Binärdateien, der Konfiguration, des Protokolls und anderen notwendigen Dateien eine gemeinsame Basis zur Verfügung steht.
Ein Dateisystem kann als zwei verschiedene logische Dateikategorien betrachtet werden:
Gemeinsam genutzte und nicht gemeinsam genutzte Dateien
Variable und statische Dateien
Gemeinsam nutzbare Dateien sind Dateien, auf die verschiedene Rechner zugreifen können, während nicht gemeinsam nutzbare Dateien für andere Rechner nicht zur Verfügung stehen. Variable Dateien können jederzeit ohne das (aktive oder passive) Zutun des Systemadministrators geändert werden, während statische Dateien, beispielsweise Dokumentation und Binärdateien, ohne Eingriff des Systemadministrators unverändert bleiben.
Der Grund für eine solche Klassifizierung der Dateien ist in der Art Berechtigung für das Verzeichnis zu suchen, in dem sich diese Dateien befinden. Die Art, wie das Betriebssystem und seine Benutzer die Dateien verwenden, bestimmt das Verzeichnis, wo sie abgelegt werden - und zwar unabhängig davon, ob das Verzeichnis schreibgeschützt gemountet wird oder nicht - und die Zugriffsstufe, die für jede Datei zugelassen ist. Besonders wichtig ist die höchste Stufe dieser Organisation, da der Zugriff auf die darunter liegenden Verzeichnisse eingeschränkt werden kann oder sich Sicherheitsprobleme ergeben können, wenn diese Stufe nicht organisiert oder strukturlos ist.
Eine Struktur allein hat jedoch nur als Standardstruktur Sinn, denn konkurrierende Strukturen können mehr Probleme bereiten als lösen. Aus diesem Grund hat sich Red Hat Linux für die am meisten verbreitete Dateisystemstruktur entschieden und diese nur etwas erweitert, um sie an spezielle, innerhalb von Red Hat Linux verwendete Dateien anzupassen.