Red Hat Linux 7.0: Das Offizielle Red Hat Linux Handbuch Erste Schritte | ||
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Ich verfüge über ein System, auf dem ich mit einem Bootmanager sowohl Red Hat Linux als auch Windows 98 starten kann. Kann ich auf meine Windows-Partition zugreifen, während ich mit Linux arbeite?
Es gibt eine Reihe von Methoden für das Zugreifen auf andere Partitionen (beispielsweise Windows-Partitionen) auf Ihrem System.
In unserem Beispiel gehen wir davon aus, dass sich Ihre Windows-Partition auf Ihrer ersten IDE-Festplatte in der ersten Partition (/dev/hda1) befindet.
Öffnen Sie ein XTerm-Fenster. Wenn Sie sich unter Ihrem Benutzeraccount angemeldet haben, wechseln Sie durch Eingabe des Befehls su zu Ihrem Root-Account.
su Password:ihrrootpasswort |
Erstellen Sie nun einen Mount-Point, der die Daten Ihrer Windows-Partition aufnehmen soll. Geben Sie hierzu folgenden Befehl ein:
mkdir /mnt/vfat |
Um als Root über ein XTerm auf diese Partition zuzugreifen, geben Sie folgenden Befehl ein:
mount -t vfat /dev/hda1 /mnt/vfat |
Eine andere Methode für das Mounten einer Windows-Partition besteht darin, die richtigen Einträge in der Datei /etc/fstab vorzunehmen. Am einfachsten ist das Bearbeiten dieser Datei mit Linuxconf.
Öffnen Sie ein XTerm-Fenster. Wenn Sie gerade unter Ihrem Benutzeraccount arbeiten, wechseln Sie wie im obigen Beispiel mit su zu Ihrem Root-Account.
Erstellen Sie nun mit folgendem Befehl einen Mount-Point für Ihre Windows-Partition:
mkdir /mnt/vfat |
Starten Sie nun als Root Linuxconf. Geben Sie hierzu am Prompt den Befehl linuxconf ein.
Scrollen Sie in der Baumansicht auf der linken Seite von Linuxconf nach unten, bis der Eintrag Dateisystem angezeigt wird. Klicken Sie dann auf das +, um die Baumansicht zu erweitern.
Klicken Sie jetzt auf den Eintrag Zugriff auf lokale Partition. Auf der rechten Seite des Dialogfelds wird eine Liste mit den aktuell gemounteten Dateisystemen angezeigt. (Ihr neuer Mount-Point ist in der Liste noch nicht enthalten, da Sie ihn noch nicht hinzugefügt haben. Aber dazu kommen wir gleich…)
Klicken Sie auf den Button Neu. Ein Register mit der Bezeichnung Spezifikation der Freigabe wird angezeigt. Im ersten Eintrag namens Basis ist eine Reihe von Feldern enthalten, die Sie entweder durch Eingeben von Werten oder durch Auswählen in einer Dropdown-Liste ausfüllen können. Die Felder haben im Einzelnen die folgende Bedeutung:
Partition: Der physische Speicherort Ihrer Windows-Partition (beispielsweise /dev/hda1 , wenn es sich dabei um die erste Partition Ihrer ersten Festplatte handelt).
Typ: Der Typ des Dateisystems. Bei einer Partition unter Windows 98 handelt es sich dabei um vfat.
Mount point: Der Name des Mount-Points, den Sie zuvor festgelegt haben (beispielsweise /mnt/vfat).
Außerdem gibt es noch einige weitere Optionen in den anderen Registern. Mit diesen Optionen können Sie beispielsweise für andere Benutzer die Berechtigungen für den Zugriff auf die Partition festlegen oder angeben, ob die Partition beim Booten gemountet werden soll oder nicht. Einige Optionen sollen nun kurz etwas ausführlicher betrachtet werden:
Dos Optionen: Für Standard Benutzerkennung und Standard Gruppenkennung sollte Ihr Benutzeraccount eingetragen sein, damit Sie auch unter Ihrem normalen Benutzeraccount über Zugriffsrechte verfügen (standardmäßig müssen Sie sich hierzu mit su als Root anmelden). Für Übersetzungsmodus empfiehlt sich die Einstellung auto statt text oder binary für die meisten Zwecke. Mit Standardberechtigung wird eingestellt, ob Benutzer mit Zugriffsrechten auf die Partition die Rechte zum Lesen, Schreiben und/oder Ausführen von Dateien und Verzeichnissen in der Partition erhalten. Hier ist für die meisten Fälle die Einstellung 755 geeignet, die dem Benutzer Lese- und Schreibrechte sowie die Berechtigung zum Ausführen von Dateien einräumt, der Gruppe und den anderen Benutzern jedoch keine Schreibrechte (sondern nur Leserechte und die Berechtigung zum Ausführen von Dateien).
Optionen: Solange Sie nicht festlegen, dass die Partition beim Booten des Systems nicht gemountet werden soll (Keine Einbindung während der Boot-Phase), müssen Sie das Kontrollkästchen Durch Benutzer einbindbar in diesem Register nicht aktivieren.
Nehmen Sie alle gewünschten Einstellungen vor - wenn Sie nicht mehr weiterwissen, können Sie durch Klicken auf Hilfe weitere Informationen abrufen.
Sobald Sie mit Ihren Eingaben fertig sind, klicken Sie auf Einbinden, um die neue Partition zu aktivieren. Nun sollte die Meldung auf dem Bildschirm angezeigt werden, dass die Partition erfolgreich gemountet wurde.
Klicken Sie jetzt auf den Button Akzeptieren. Ihr neues Dateisystem wurde in /etc/fstab eingefügt.
Wenn Sie nun auf die Partition zugreifen möchten, geben Sie cd /mnt/vfat ein. Um in den Verzeichnissen von Windows 98 mit langen Namen zu navigieren, setzen Sie die langen Verzeichnisnamen in Anführungszeichen, wie beispielsweise im Befehl ls "Programmdateien".