Die meisten mount
Versionen unterstützen die user
Option. Wenn man einen Eintrag in /etc/fstab
einfügt, wie
/dev/sbpcd /mnt/cdrom iso9660 user,noauto,ro
dann kann ein normaler Benutzer das Laufwerk mit folgenden Befehlen mounten und unmounten:
$ mount /mnt/cdrom
$ umount /mnt/cdrom
Per Voreinstellung werden die Discs mit einigen Optionen gemountet,
die helfen, die Sicherheit des Systems zu erzwingen; z.B. können
Programme nicht ausgeführt werden und Gerätedateien werden ignoriert.
Sollte das zu restriktiv sein, können zusätzliche Optionen angegeben
werden; z.B. erlaubt die Option exec
das Ausführen von Programmen
auf der CD-ROM. Sehen Sie in der Manual Page zu mount(8) für weitere
Informationen.
Eine weitere Möglichkeit ist, das usermount
Paket zu
verwenden, mit dem normale Benutzer Wechselmedien wie Disketten und
CD-ROMs mounten dürfen, aber der Zugriff auf andere Geräte wie
Festplattenpartitionen eingeschränkt ist. Es kann von den geläufigen
Archiv Sites bezogen werden.
Auf der Archiv Site ftp.cdrom.com
steht die Quelldatei
mount.c
, die nur das Mounten von CD-ROMs für normale
Benutzer erlaubt. Das Programm läuft setuid root.
Die Disc kann man nicht unmounten, wenn noch Prozesse auf das Laufwerk
zugreifen oder ihr Arbeitsverzeichnis auf das gemountete Dateisystem
gesetzt haben. Wenn man den Prozess, der die Disc verwendet, nicht
identifizieren kann, kann man das fuser
Kommando wie folgt
verwenden:
$ umount /cdrom
umount: /dev/hdd: device is busy
$ fuser -v /cdrom
USER PID ACCESS COMMAND
/mnt/cdrom tranter 133 ..c.. bash
Auf einigen Systemen muß man der Benutzer root sein, um mit dem
fuser
Befehl die Prozesse von anderen Benutzern sehen zu
können.
Man muß dazu einen Eintrag in der Datei /etc/exports
anlegen.
Anwender auf anderen Rechnern sind dann in der Lage, das Gerät zu
mounten. Sehen Sie in der Manual Page zu exports(5)
für Details.
Wenn man Linux zum ersten Mal installiert, verwendet man üblicherweise eine Boot Diskette. Manche Distributionen erlauben es, direkt unter DOS einen Kernel auf CD-ROM zu booten.
Mit der richtigen CD-ROM, ROM BIOS und ATAPI CD-ROM Laufwerk ist es
möglich, direkt von CD zu booten. Die neueste Version von
mkisofs
unterstützt die Erstellung solcher CDs mittels des
El Torito Standards für bootfähige CDs.
Heiko Eissfeldt (
heiko@colossus.escape.de
) und Olaf Kindel haben ein Utility
geschrieben, das Audio CDs ausließt und als Sounddateien im
.wav
Format abspeichert. Das Paket heißt
cdda2wav.tar.gz
und findet sich unter metalab.unc.edu
.
Ein weiteres Utility um digitale Audio Daten zu lesen ist
cdparanoia
, erhältlich unter:
http://www.mit.edu/afs/sipb/user/xiphmont/cdparanoia
Da sich CD-ROM Laufwerke sehr schnell ändern, ist es schwer, diejenigen
Modelle aufzuführen, die das digitale Auslesen von Audio Daten
unterstützen. Am besten ist es, sich die neueste Version von
cdda2wav
oder cdparanoia
zu besorgen, und die
Dokumentation zu lesen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, Sehen Sie die Web Site
http://www.tardis.ed.ac.uk/~psyche/cdda/
und die im Abschnitt Referenzen aufgeführte FAQ alt.cd-rom.
Auf ISO-9660 formatierten Discs ohne die Rock Ridge Extensions muß man
die Option -noleaf
zum find
Kommando angeben. Sehen Sie
in der Manual Page zu find(1)
für Details.
Nach meiner Erfahrung verwenden praktisch alle aktuellen Linux CDs die Rock Ridge Extensions, deshalb sollte das Problem sehr selten auftreten
Das Paket X-CD-Roast für Linux ist ein graphisches Front-End für die Verwendung von CD-Brennern. Das Paket findet sich unter
metalab.unc.edu:/pub/Linux/utils/disk-management/xcdroast-0.95.tar.gz
.
Sehen Sie auch im CD-Writing HOWTO.
CD-ROMs sind schreibgeschützte Medien. Mit einigen frühen Kerneln
konnte man eine CD read/write mounten; Versuche zu schreiben, wurden
einfach ignoriert. Seit Version 1.1.33 wurde dies korrigiert, und
CD-ROMs müssen schreibgeschützt gemountet werden; d.h. mit der Option
-r
.
Der Treiber sbpcd unterstützt das automatische Auswerfen der CD, wenn sie ungemountet wird. In einigen älteren Kernelversionen war dies das Standardverhalten. Wenn das System heruntergefahren wird, wird eine gemountete CD ungemountet, und dadurch ausgeworfen.
Dieses Feature dient der Bequemlichkeit beim Wechseln der Disc. Wenn die Schublade beim Mounten der CD offen steht, wird sie auch automatisch eingezogen.
Ich habe herausgefunden, daß das mit einigen Programmen zu Problemen
führt (z.B. cdplay und workbone). Seit dem Kernel 1.1.60 kann man
dieses Feature per Software kontrollieren. In der sbpcd Dokumentation
findet sich ein Beispielprogramm (oder verwende das Programm
eject
). Man kann das Standardverhalten auch in der Kernel
Quelldatei sbpcd.h
einstellen.
Die »spezielle« CD ist wahrscheinlich eine XA Disc, so wie alle PhotoCDs. Die meisten Linux Kerneltreiber für CD-ROMs unterstützen keine XA Discs, aber vielleicht findet sich ein Patch auf einer der Archiv Sites, mit dem sich die Unterstützung hinzufügen läßt.
Der Treiber sbpcd unterstützt XA. Wenn man diesen Treiber verwendet,
kann man mittels der folgenden Prozedur herausfinden, ob es sich um
eine XA Disc handelt: Editieren Sie die Datei sbpcd.c
, und schalten
Sie die Anzeige der »Table of Contents« ein (DBG_TOC
). Übersetzen,
installieren und booten Sie den neuen Kernel. Während jedes mount-Vorgangs
wird das Inhaltsverzeichnis entweder auf der Console oder in eine Log
Datei ausgegeben. Wenn der erste Wert im Header des
Inhaltsverzeichnisses die »20« ist, dann handelt es sich um eine XA
Disc. Das Byte ist »00« für normale CDs. Wenn das Inhaltsverzeichnis
unterschiedliche Tracks anzeigt, ist dies auch ein Hinweis auf eine XA
Disc.
(Dank an Eberhard Moenkeberg für die obige Information)
Andere Möglichkeiten für nicht lesbare CDs sind:
Einige Anwender haben Erfolg mit SCSI Mehrfach CD-ROM-Wechslern
gemeldet. Sie müssen sehr wahrscheinlich die Kernel Konfigurationsoption
»Probe all LUNs on each SCSI device« einschalten; das ist nicht
notwendig, wenn der CD-Wechsler schon unter Linux bekannt ist. Sehen Sie
unter /usr/src/linux/drivers/scsi.c
.
Wenigstens sollte man den Wert für SCSI Timeout im Kernel Treiber
erhöhen. Ein Symptom dafür ist eine Fehlermeldung wie »wrong fs type,
bad option, bad superblock on /dev/sr5, or too many mounted file
systems«, wenn man zum ersten mal versucht, eine CD zu mounten, aber
sofort beim zweiten mal Erfolg hat. Um den Timeout zu erhöhen, erhöht
man den Wert von IOCTL_TIMEOUT
am Anfang von
/usr/src/linux/drivers/scsi/sr_ioctl.c
und übersetzt den
Kernel neu. Ein Wert von 10000 statt dem vorgegebenen 3000 soll mit
einem NEC Multispin 4Xc funktionieren.
Es kann nötig sein, zusätzliche Block-Gerätedateien anzulegen, um auf
alle LUNs zugreifen zu können. Für jede LUN wird eine Gerätedatei
benötigt. Für einen siebenfach Wechsler muß man also /dev/sr0
bis /dev/sr6
oder mehr, wenn man weitere SCSI CD-ROM
Laufwerke hat, anlegen. Um die Gerätedateien anzulegen, führt man als root
mknod /dev/sr? b 11 ?
mit der jeweiligen Zahl für ? aus.
Es wird berichtet, daß der Nakamichi MBR-7 7 CD-Wechsler, der NEC Multispin 4Xc und der Pioneer 12 CD-Wechsler funktionieren.
Es sind auch EIDE/ATAPI Mehrfach CD-Wechsler erhältlich. Der Kernel hat
mit der Funktion CDROM_SELECT_DISC
ioctl Unterstützung für einige
Laufwerke. Der IDE-CD Kerneltreiber beinhaltet den Quellcode für ein
Programm, um den Wechsler-Slot auszuwählen, oder man kann diverse
Utilities wie das oben genannte eject
Programm verwenden.
Manche CDs haben im Wurzelverzeichnis die Zugriffsrechte so gesetzt, daß nur der Benutzer root sie lesen kann. Das ist ein Fehler vom Hersteller, und ein echtes Ärgernis. Ein weiter verbreitetes Problem ist, daß bestimmte Dateien oder Verzeichnisse nicht von jedem gelesen werden können. Manche Leute haben ihren Kernel gepatcht, um das Problem zu umgehen.
Sehen Sie auch die Frage zu versteckten Dateien weiter unten.
Was bedeutet es, wenn ich vom IDE CD-ROM Treiber eine Fehlermeldung in der Art »hdxx: code: xx key:x asc: xx ascq: x« bekomme?
Hierbei handelt es sich um eine Status-/Fehlermeldung vom IDE CD-ROM
Laufwerk. Standardmäßig gibt der IDECD Treiber die puren Informationen
aus, statt Kernel Speicher mit Fehlermeldungen zu verschwenden. Man
kann die Vorbelegung ändern, indem man VERBOSE_IDE_CD_ERRORS
in der
Datei /usr/src/linux/drivers/block/ide-cd.c
auf 1 setzt und
den Kernel neu übersetzt.
Hier ist eine Möglichkeit. Dieser Befehl misst, wie lange es dauert, um 1500K Daten von der CD zu lesen:
$ time -p dd if=/dev/cdrom of=/dev/null bs=1k count=1500
1500+0 records in
1500+0 records out
real 5.24
user 0.03
sys 5.07
Die Transferrate von Laufwerken mit einfacher Geschwindigkeit beträgt 150 Kilobytes pro Sekunde, was ca. 10 Sekunden dauern sollte. Bei doppelter Geschwindigkeit würde es fünf Sekunden dauern, bei vierfacher 2,5 usw..
Die »real« Zeit sollte der beste Wert sein - im Beispiel würde es ein Laufwerk mit doppelter Geschwindigkeit kennzeichnen. Man kann die Datenmenge erhöhen, um einen genaueren Wert zu erhalten. Falls Sie sich gerade fragen sollten, die Daten werden nicht gecachet. Am besten führt man den Befehl einige Male aus, und nimmt den Mittelwert.
Ich habe auch ein kleines Programm in C geschrieben, das die Transferrate von CD-ROMs misst und anzeigt; auf Anfrage kann ich es Ihnen zusenden.
Normalerweise ist das Symptom, daß die Boot Diskette, mit der Linux zuerst installiert wurde, das CD-ROM Laufwerk erkannte, aber nicht mehr, nachdem Linux auf die Festplatte oder Diskette installiert und neu gebootet wurde.
Die häufigste Ursache für dieses Problem ist, daß bei manchen
Distributionen der Kernel, der auf die Festplatte (oder die Diskette)
installiert wird, nicht der selbe ist, wie auf der Boot Diskette. Man
sucht sich eine Boot Diskette aus, die zur CD-ROM Hardware passt,
während der installierte Kernel ein »generischer« Kernel ist, der keine
CD-ROM Unterstützung hat. Man kann das prüfen, indem man den
Anweisungen im Abschnitt Problembehebung weiter oben im Dokument folgt;
z.B. indem man die Datei /proc/devices/
überprüft.
Die Lösung ist, den Kernel neu zu übersetzen, und sicherzustellen, daß die Treiber für das CD-ROM Laufwerk und anderes benötigte (z.B. SCSI Controller, ISO-9660 Dateisystem) eingebunden sind. Sehen Sie im Kernel HOWTO, wenn Sie nicht wissen, wie das geht.
Wenn man Kommandozeilen Optionen an die Boot Diskette übergeben hat
(z.B. »hdc=cdrom«), muß man diese auch in die Konfigurationsdatei des
Boot Programms eintragen (normalerweise /etc/lilo.conf
).
Manche CDs besitzen Dateien mit gesetztem »hidden« Bit. Normalerweise sind diese Dateien nicht sichtbar. Wenn man die Disc mit der Option "unhide" mountet, sollte man Zugriff auf diese Dateien haben; das scheint sonst nirgends dokumentiert zu sein.
Wenn man seine eigenen Anwendungen schreiben will, wie etwa einen CD Spieler, muß man das Application Programming Interface (API) von Linux kennen.
Am Anfang verwendeten die Kernel CD-ROM Treiber ihre eigenen ioctl()
Funktionen, um die speziellen Features der einzelnen Laufwerke zu
unterstützen. Die Header Dateien wie
/usr/include/linux/sbpcd.h
beschreiben diese. Weil viele der
Treiber auf anderen Treibern basieren, haben die Schnittstellen, obwohl
sie nicht identisch sind, viel gemeinsam.
Vor kurzem gab es eine Initiative, geführt von David van Leeuwen
(
david@tm.tno.nl
), um die API für CD-ROM Treiber zu standardisieren, den
gemeinsamen Code an eine Stelle zu verfrachten, und sicherzustellen,
daß alle Treiber das selbe Verhalten zeigen. Dies ist in der Datei
/usr/src/linux/Documentation/cdrom/cdrom-standard.tex
dokumentiert. Verschiedene Kernel Treiber unterstützen das. Seit dem
Kernel 2.0 sind alle CD-ROM Treiber zu dieser API konform.
Das Buch des Autors, Linux Multimedia Guide, geht ziemlich ins Detail, wie man CD-ROM Laufwerke programmiert, speziell in Bezug auf Audio Funktionen. Sehen Sie am Ende des Abschnittes Referenzen.
Wenn man eine CD hat, die unter Windows lange Dateinamen hat, aber nicht unter Linux, ist sie möglicherweise mit Microsofts proprietärem Joliet Dateisystem formatiert. Sehen Sie die nächste Frage für eine Lösung.
Microsoft hat eine Erweiterung zum ISO CD-ROM Format geschaffen, die Joliet heißt. Sie erlaubt die Kodierung von langen Dateinamen im 16-Bit UNICODE Format.
Der Linux Kernel seit der Version 2.0.34 unterstützt die Dateisystem Erweiterung Joliet von Microsoft. Man muß die Unterstützung im Kernel aktivieren.
Wenn man lange Dateinamen mit landesspezifischen Zeichen auf einer Joliet CD-ROM korrekt am Bildschirm sehen möchte, muß man die Unterstützung für die entsprechenden NLS ISO8859 Zeichensätze im Kernel aktivieren.
Manche Audio CDs sind durch zusätzliche Daten »erweitert«. Typischerweise stellt man fest, daß diese CDs sowohl die normalen Audio Tracks haben, als auch einen Daten Track, den man als ISO-9660 Dateisystem mounten kann.
Eine erweiterte CD, die ich untersucht habe, hatte Microsoft Windows und
Apple Macintosh Applikationen (die natürlich nicht direkt unter Linux
laufen, obwohl ich teilweisen Erfolg hatte, indem ich die Windows
Anwendungen mit Hilfe von WINE dem Windows Emulator laufen lies). Es
existierten einige GIF Bilder, die man mit einem Standard Viewer wie
xv
betrachten konnte, und einige Animationen im Apple
QuickTime Format, die man mit xanim
anzeigen lassen kann. Es
handelte sich um eine Multisession Disc, die manche sehr alte CD-ROM
Laufwerke nicht lesen können. Auf der Disc war eine readme.txt
Datei, mit einem erweiterten CD FAQ.
SCSI und ATAPI konforme DVD-ROM Laufwerke sollten unter Linux arbeiten, um ISO-9660 formatierte Discs zu lesen. In anderen Worten arbeiten sie als ein (wahrscheinlich sehr großes) CD-ROM Laufwerk.
Viele DVD-ROM Discs verwenden das UDF Dateisystem. Im Moment ist dieses noch in der Entwicklung. Kernel Patches sind unter
http://trylinux.com/projects/udf/
erhältlich.
Wie auch immer, ich weiß nichts von irgendeiner Unterstützung für das Abspielen von MPEG-2 kodierten DVD Videos, weder softwaremäßig, noch in Verbindung mit einem DVD Decoder. Offenbar kann das Standard Dokument für das Kodierungsformat nur mit hohen Kosten und einem Non-Disclosure Agreement erstanden werden. Ein weiterer Punkt ist, daß die MPEG Dekodierung normalerweise proprietäre Hardware verwendet, über die die Hersteller keine Programmier-Informationen herausgeben wollen. Diese Faktoren schließen es womöglich aus, daß für Linux frei verfügbare DVD Video Software entwickelt wird.
SCSI und ATAPI konforme CD-RW Laufwerke sollten unter Linux für Discs, die mit einem ISO-9660 Dateisystem formatiert sind, funktionieren. Das schließt die Fähigkeit zu Schreiben ein.
Viele CD-RW Discs verwenden das UDF Dateisystem, daß momentan noch in der Entwicklung ist. Kernel Patches sind unter
http://trylinux.com/projects/udf/
erhältlich.